Strandgut

Autor*in
, Kurz
ISBN
978-3-8251-7919-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2015
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jakob findet Schlüssel. An den verschiedensten Plätzen. Aber der erste, beste und wichtigste Schlüssel, den hat er nicht gefunden, sondern er ist eines von zwei Erinnerungsstücken an seinen Vater, den er nicht kennen gelernt hat.
Jakob erlebt eine verschlungene Abenteuergeschichte auf einer Nordseeinsel, ist manchmal ein bisschen angegruselt - und findet schließlich das Schloss, zu dem sein einzigartiger Schlüssel passt. Gleichzeitig erfährt er viel über sich selbst.

Beurteilungstext

Gerlinde Kurz erzählt spannend, wir erleben die Geschichte mit der Hauptfigur Jakob, der mit einer gerade erst kennen gelernten Freundin auf eine Nordsee-Insel fährt, um dort Urlaub zu machen. Aber von Erholung kann keine Rede sein, denn von Anfang an häufen sich rätselhafte Ereignisse. Die alte Frau, die ihn zu kennen scheint, deren Geist aber eher in der Vergangenheit als in der Gegenwart weilt, die Briefe, die er am Strand ausgegraben hat, eine Bootsplanke, die er früher mal am Strand gefunden hatte, und natürlich der Schlüssel - jedes Element bekommt im Laufe der Erzählung einen Sinn, bis sich am Ende alles zu einem Großen Ganzen fügt. Jakob wird sehr sympathisch beschrieben, er ist zu Beginn der Erzählung in einer Ausnahmesituation, weil er gerade umziehen musste, und dann noch einmal, weil er auf einer Insel ist, und seine Gefühle bei all den Überraschungen, die er durchlebt, sind lebendig und glaubhaft geschildert. Das Buch ist leicht zu lesen und hat nicht nur die abenteuerliche Seite, bei der ein Rätsel nach dem anderen gelöst wird, sondern auch eine sehr ernste Komponente, in der die Geschichte der Insel während des Zweiten Weltkrieges aufgearbeitet wird. Egal ob es die Insel wirklich gibt oder nicht, das ist gut gemacht, die Nazi-Gehorsamkeit der Inselbewohner und die Bemühungen einiger Weniger, sich dem zu entziehen, sind hautnah dargestellt.
Die Geschichte ist so stringent wie ein Fünf-Freunde-Buch von Enid Blyton, manchmal sind es der passenden Zufälle ein wenig zu viele, aber durch die lebendige Erzählweise, die einen mitten hineinführt in gegenwärtige und vergangene Ereignisse ist es ein schönes Leseerlebnis und man verzeiht der Autorin die eine oder andere Unwahrscheinlichkeit gerne.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RIN.
Veröffentlicht am 01.04.2016