Stirb leise, mein Engel
- Autor*in
- Götz, Andreas
- ISBN
- 978-3-7891-3615-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 365
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Warum sterben in kurzer Zeit s so viele junge Mädchen an Zyankali? Ist das wirkliche eine Selbstmordwelle und aus welchem Grund? Sascha macht sich seine eigenen Gedanken dazu, da er zumindest eines der Mädchen gekannt hat. Zusammen mit Joy, in die er sich scheinbar aussichtslos verliebt hat, versucht er, das Geheimnis aufzuklären.
Beurteilungstext
Andreas Götz gelingt es, sich in die Gefühlslage eines sechzehnjährigen Jugendlichen zu versetzen, ohne ihn dabei bloßzustellen. Ein schwieriges Alter, in dem man noch nicht wirklich erwachsen ist, aber auch schon lange kein Kind mehr. Dieser Junge muss zudem das Trauma des gewaltsamen Todes seines Vaters aufarbeiten, ein sehr sensibles Thema also. Der Tod ist für Sascha traurige Realität, mehr als für viele andere Jugendliche in diesem Alter. Das sensibilisiert ihn daher besonders für die Problematik der Selbstmorde in seinem Umkreis. Er kann diese angebliche Todessehnsucht nicht verstehen, fühlt sich schuldig am Selbstmord eines befreundeten Mädchens, weil er ihr nicht helfen konnte. Aber über diese Dinge kann er mit niemandem sprechen, die Mutter ist selbst im Beruf zu sehr eingespannt und Freunde scheint er nicht zu haben. Erst die neue Nachbarin, Joy, zu der er sich hingezogen fühlt, ohne das Gefühl benennen zu können, hat Verständnis für ihn. Hinter den angeblichen Selbstmorden steckt dann auch ein perfider Plan. Die androgyne Mareike hat offensichtlich nicht nur Identitätsprobleme, sondern eine manifeste, psychische Störung, bedingt durch ihre schwierige Kindheit. Hier gerät der Autor allerdings etwas ins Klischeehafte, die lieblosen Eltern sind natürlich an allem schuld und wenden sich weiterhin von der Tochter ab, statt ihr Versagen einzusehen. Überhaupt bleiben die Erwachsenen in diesem Roman sehr leblos, eindimensional. Sie verstehen ihre Kinder nicht, glauben aber zu wissen, was für sie das Beste ist. Sie haben keine Zeit für sie, versuchen aber stets, sie zu kontrollieren. Aber schließlich soll es in einem Jugendbuch ja auch in erster Linie um Jugendliche gehen, mit denen der Leser sich identifizieren kann. Das sollte problemlos gelingen, mit dem sympathischen Sascha kann sicher jeder jugendliche Leser mitfühlen. Durch einige dramatische Wendungen bleibt die Spannung, die der Autor aufgebaut hat, bis zum Schluss erhalten.