Sterngucker

Schlagwörter

• Historisches
• Reisen
• Tod/Sterben

Teaser

Drei Freunde schippern zusammen auf einem Boot über das Meer: Der 11-jährige Martin, sein Kater Max und seine Nachbarin Rosa. An drei Inseln gehen sie an Bord, jede mit einer ganz besonderen Bedeutung. Die Inseln bescheren den Dreien ihre ganz persönlichen Sternstunden...

Beurteilungstext

"Sterngucker" ist die Geschichte über drei Freunde, die gemeinsam auf einem Boot über das Meer fahren, um drei wichtige Ziele anzusteuern. Es werden drei Inseln angefahren, jede hat für einen von ihnen eine Bedeutung und ist an ein wichtiges Ziel geknüpft. Als erstes legen die Drei an der Katzeninsel an, auf der der Kater Max noch etwas nachzuholen hat. Die Freunde klettern zusammen auf einen hohen Berg, um an dessen Gipfel Timo zu treffen, ein alter Freund von Max, und sich von einem Sternenregen verzaubern zu lassen. Nach einer Woche reisen die Freunde weiter, um die nächste Insel anzusteuern. Sie kommen zu der Zirkusinsel, auf der Rosa sich einen Traum erfüllen wird. Rosa hat ein Holzbein und ist von daher körperlich eingeschränkt. Zunächst lacht der Zirkusdirektor über die drei Freunde und jagt sie forsch davon, um dann nach einigen Überzeugungsversuchen Rosa ihren großen Auftritt zu gewähren, auf einem kleinen Podest über dem Publikum zu schweben und hinunterzuspringen. Martin rutscht fast das Herz in die Hose, als Rosa springt, aber ein zweites Seil hält sie kurz vor dem Boden, sodass sie aufhört zu fallen. Überglücklich dürfen die Drei am Zirkusdinner teilnehmen und haben einen schönen Abschluss auf Rosas Trauminsel. Bei Trommelmusik laufen sie aus dem Hafen aus, um die Insel anzusteuern, auf der Martins Wunsch in Erfüllung gehen soll. Martin hat seine Mama verloren. Bei ihrer letzten Begegnung wollte sie ihm einen Kuss geben, er aber lehnte ab, weil er sich gruselte vor den Schläuchen und dem Krankenhausgeruch. Diese Begegnung noch einmal zu haben, ist sein großer Wunsch. Eines Nachts ankert er im Traum an der Insel seines Herzens, er begegnet seiner Mama und kann sich von ihr verabschieden. Danach weiß er, welchen Kurs er einnehmen will, der lenkt das Schiff in den heimatlichen Hafen und Martin freut sich, seinen Vater in die Arme zu schließen.

Beatrijs Oerlemans schafft mit "Sterngucker" eine Geschichte über die Sehnsucht und eine Reise, auf der die Sehnsucht gestillt werden kann. Die Geschichte ist symbolisch zu verstehen. Die Geschichte regt an, über eigene Sehnsüchte und Wünsche nachzudenken. Die Geschichte ist aus der Sicht Martins geschrieben und gibt Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Die Schrift ist groß, die Sätze sind kurz, ohne dass die Tiefgründigkeit des Inhalts verlorengeht. Es bietet sich gut für fortgeschrittene Leserinnen in der dritten Klasse an, evtl. für besonders gute Leserinnen auch schon in der zweiten Klasse.

Die Autorin Beatrijs Oerlemans hat Kurse an der Schreibakademie in Amsterdam besucht und schreibt seit einigen Jahren Kinderbücher. "Sterngucker" wurde in der niederländischen Presse gefeiert.

Auf Doppelseiten, die in die Kapitel integriert sind, sind ganzseitige Kunstwerke zu der Geschichte zu finden. Diese Illustrationen stammen aus der Feder des Illustrators Peter-Paul Rauwerda, der seit 2000 Kinderbücher illustriert.

Die besonderen Illustrationen laden zum Träumen ein. Für den Deutschunterricht bietet es sich an, diese Bilder als Impulse für das kreative Schreiben zu nutzen. Außerdem können weitere Kapitel zu der Geschichte geschrieben werden, in denen man zu weiteren Inseln fährt. Die Kapitel können sich auf fiktive Personen, bekannte Personen aus dem Umfeld oder die Kinder selbst beziehen.

"Sterngucker" ist ein Buch in großer Schrift mit einigen doppelseitigen Bildern, das sich sowohl als Vorlesebuch eignet als auch zum selbst Lesen für fortgeschrittener LeserInnen in der dritten Klasse.

Lisa Martje Koch