Spencers Taxonomie der Liebe
- Autor*in
- Allen, Rachael
- ISBN
- 978-3-423-76262-5
- Übersetzer*in
- Ott, Bernadette
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 368
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2019
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Teaser
Das Buch erzählt uns die Geschichte von Hope und Spencer zwischen ihrem 13. und 19. Lebensjahr – eine Geschichte voller Verwirrungen, Missverständnisse, Hoffnungen, Enttäuschungen und schlussendlich mit Happy End.
Beurteilungstext
Die Protagonisten des Buches, Spencer und Hope, sind Nachbarn und leben in den Südstaaten der USA.
Spencer leidet an einem Tourette-Syndrom, er ist gehemmt und schüchtern – durch seine Krankheit, aber auch durch seinen alles überstrahlenden, arroganten Bruder, der ihn nicht ernst nimmt und von seinem Vater deutlich mehr Anerkennung erfährt.
Hope beeindruckt ihn sofort, weil sie völlig entspannt mit seiner Krankheit umgeht.
Es entwickelt sich eine tiefe Beziehung, die beide als Freundschaft missdeuten.
Spencer erzählt seine Geschichte in der Ich-Form, er versucht, seine Gedanken und Gefühle in einer Art schematischer Zeichnung zu ordnen (daher der Titel).
Die Gefühle von Hope erfahren wir durch die Chats mit ihrer älteren Schwester, die mit Hilfsorganisationen durch die Welt zieht und zu der Hope eine tiefe Bindung hat.
Für Hope bricht eine Welt zusammen, als sie ihre Schwester völlig unvermittelt durch einen Hirntumor verliert.
Das Buch liest sich durchaus spannend, aber durch die Einteilung in Jahre wird der Fluss der Erzählung häufig unterbrochen und einige Themen, die eine Vertiefung verdient hätten, nur oberflächlich behandelt.
So wird an der Schule plötzlich das Zeigen der Konföderierten-Flagge verboten – der Hintergrund wird nur knapp erklärt. Welcher Jugendliche weiß noch, wer die Konföderierten waren und was sie vertraten?
Durch den Schmerz Hopes bricht der Kontakt zu Spencer abrupt ab – und das über viele Monate, beide haben plötzlich neue Partner, genauso plötzlich trennen sie sich wieder. Zum Schluss begreifen beide endlich, dass ihre Beziehung weit über eine Freundschaft hinausgeht, es ist nicht ganz nachvollziehbar, warum sie zu dieser Erkenntnis wirklich mehrere Jahre gebraucht haben.
Das Buch ist trotzdem empfehlenswert, weil die Tourette-Erkrankung Spencers durchgängig thematisiert wird und den Lesern vermittelt, dass man dennoch ein (fast) normales Leben führen und Spott und Verständnislosigkeit der Umgebung couragiert begegnen kann. Und positiv sei vermerkt, dass beide Jugendliche Spaß an Wissen und Allgemeinbildung haben, neugierig und interessiert sind und die Oberflächlichkeit ihrer Mitschüler ablehnen.
Kleiner inhaltlicher Kritikpunkt: Dass es im Sudan Tiger gibt, ist jedoch neu. Die wurden, um sie zu retten, in einem Schutzgebiet in Südafrika angesiedelt.