Spannende Silben-Geschichten zum Lesenlernen

Autor*in
Verlag, Carlsen
ISBN
978-3-551-06647-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
84
Verlag
Carlsen
Gattung
Erstlesebuch
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
5,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Sonderausgabe hat der Carlsen-Verlag drei Geschichten für ErstleserInnen neu zusammengestellt und herausgebracht. LeseanfängerInnen erleben mit dem Cowboy-Jungen Jim ein paar Tage im Wilden Westen, tauchen mit dem Triceratops Dreihorn in die Welt der Dinosaurier ein und lernen von den Freunden Tim und Leo, wie man sich bei der Beobachtung eines Diebstahls verhält und was die Aufgaben der Polizei sind. Die kurzen und spannenden Geschichten sind in farbigen Silben geschrieben, was das Erfassen der Wörter für ErstleserInnen erleichtert. Rätsel- und Infoseiten sowie ein paar Tips für Eltern zur Unterstützung des Leselernens runden den kleinen Geschichtenband ab.

Beurteilungstext

In der Reihe der Silben-Geschichten hat der Carlsen Verlag ein weiteres Buch für ErstleserInnen mit drei spannenden Geschichten herausgebracht. Alle Texte sind in zweifarbiger Silbenmarkierung geschrieben. LeseanfängerInnen erfassen somit die Wörter leichter. Geschrieben sind die Geschichten in einfachen Sätzen und mit einer klaren Struktur. Viele Hauptwortsätze und wenige Sätze aus Haupt- und Nebensatz erleichtern die Sinnerfassung für Kinder. Durch die gelegentliche wörtliche Rede werden LeseanfängerInnen mit dieser Zeichensetzung vertraut. In den Geschichten wird auf eine einfache Wortwahl geachtet, wobei einzelne schwierige Worte manches Kind fordern und andere überfordern können, zum Beispiel Cowboy, Mundharmonika oder Kojoten, und nicht zuletzt die Namen der Dinosaurierarten wie der Tricetarops. Zu jeder der drei Geschichten gibt es zwischendurch und am Ende eine Rätselseite zum Leseverstehen sowie eine Infoseite zum jeweiligen Thema. Auch dort wird die Silbenmarkierung beibehalten. Bilder auf jeder Doppelseite unterstützen außerdem das Leseverstehen und die Freude am Lesen. Illustriert und geschrieben sind die Geschichten von unterschiedlichen Grafikern und Autoren.

Zuerst werden die jungen LeserInnnen mitgenommen in die Welt des Wilden Westens. Der Cowboy-Junge Jim erlebt mit seinem Vater und anderen Cowboys ein paar Tage in der Prärie, wo sie auf dem Pferderücken auf der Suche sind nach ihrer Rinderherde. Es ist ein Abenteuer, das erst einmal wenig mit der realen Lebenswelt eines Erstlese-Kindes zu tun hat und ist daher als Einstiegsgesschichte wohl etwas unglücklich gewählt. Die Begleitung durch Eltern/ Erwachsene ist an dieser Stelle hilfreich, wenn Kinder Fragen zu dieser fremden Alltagswelt haben. Wenn Kinder verstehen, dass ihnen solche Geschichten den Weg in andere Welten und Zeiten eröffnen, bekommen sie einen spannenden Einblick in das Leben eines Cowboy-Jungen, etwa wie er durch die Prärie reitet und wie er und die Cowboys Rinder treiben. Die Namen der Personen sind passend zum Inhalt englische Namen, aber einfach gehalten, wie etwa Bob oder Mike. Die Geschichte ist spannend aufgebaut, wobei sich der spannende Teil als Traum von Jim entpuppt.

Anschließend geht es ins Land der Dinosaurier. Es wird die Geschichte von dem Triceratops Dreihorn erzählt. ErstleserInnen bekommen viele Informationen zum Leben und Verhalten der Dinosaurier-Art, etwa was diese fressen, wie sie auf Nahrungssuche sind oder wie sie sich schützen. Die Herde der Triceratops trifft außerdem auf eine Herde von Edmontosauriern, einen Ankylosaurus und wird schließlich von einem Tyrannusaurus Rex angegriffen. Der Angriff ist spannend beschrieben, geht für den kleinen Dreihorn aber gut aus. Durch die Dinosaurier-Gruppen enthält die Geschichte ein paar sehr schwierige Worte für ErstleserInnen, die sich allerdings im Verlauf der Geschichte häufig wiederholen. Eine Infoseite gibt nochmals einen Überblick zu den vier Dinosaurier-Arten, die in der Geschichte vorkommen.

Die letzte der drei Geschichten ist eine Polizei-Geschichte. Tim und Leo beobachten einen Mann, der in einem Elektro-Geschäft scheinbar etwas geklaut hat. Sie informieren die Polizei. Die zwei Jungen werden zu Zeugen und müssen den Polizisten beschreiben, wie die Person aussah. Beim Lesen erfahren Kinder wichtige Fakten, zum Beispiel dass die Notrufnummer der Polizei die 110 ist, dass es zu gefährlich ist dem Dieb auf eigene Faust nachzulaufen, was Schichtdienst bedeutet oder wie die Polizei im Streifenwagen über Funk mit der Einsatzstelle kommuniziert. „Es ist ganz schön spannend, ein Polizist zu sein.“, sagt Tim am Ende der Geschichte zu seinem Freund. Und das wird in der kurzen Geschichte auf jeden Fall vermittelt.

Das Erstlesebuch hält abschließend ein paar Tips für Eltern bereit, was diese zum Lese-Lern-Prozess der Kinder wissen sollten und wie sie das Lesen begleiten und fördern können. Es ist ein Bauch, was Kinder und Eltern beim Lesenlernen unterstützt und befähigt. Aufgrund der Summe an schwierigen Worten sowie zwei der drei Geschichten, die außerhalb der realen Lebenswelt der Kinder liegen, halte ich eine fortgeschrittene Lesekenntnis für hilfreich und empfehle das Buch ab einem Alter von 7/8 Jahren.

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Diese Rezension wurde verfasst von Sarah Huster; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 05.02.2023