Soundtracking Kunst

Autor*in
Vry, Silke
ISBN
978-3-407-75397-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ehrenhauss, Holmer
Seitenanzahl
86
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2014
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch lädt zum Rundgang durch eine Kunstgalerie ein, in der 24 Werke aus über 700 Jahren ausgestellt werden. Malereien und Skulpturen von berühmten Künstlern werden dabei zum Leben erweckt. Jedem Kunstwerk wird in Form einer abwechslungsreichen Schriftgestaltung sein Soundtrack gegenübergestellt. So entsteht eine Geräuschkulisse, die Gedanken und Klänge der Figuren erfahrbar macht. Ein anschließender Workshop fordert dazu auf, selber kreativ zu werden und Bilder zum Sprechen zu bringen.

Beurteilungstext

""Das Schweigen der Bilder hat ein Ende"", heißt es im Vorwort des Sachbuches ""Soundtracking Kunst"". Das Geheimnis eines jeden Kunstwerkes kann mit seinem Klängen und Geräuschen, Gedanken und Gefühlen aufgedeckt werden. Entscheidend ist dabei die Fantasie, denn man kann in diesem Fall nicht mit den Ohren, sondern nur mit den Augen hören. Anstelle eines Tonträgers dienen die Schrift und deren besondere Gestaltung als Vermittler des Soundtracks.
Im ersten Teil des Buches erhält der Leser einen Lageplan des Museumsrundgangs. Die Kunstwerke der Ausstellung sind dabei nicht nach Künstlern, Epochen oder Ländern geordnet, sondern nach ihrem Lärmpegel. So wird man durch fünf verschiedene Bereiche geleitet - der Halle der bewegten Geräusche, dem Saal der Ruhe und Gedanken, der Galerie der lautstarken Emotionen, dem Krach- und Krawumm-Saal und schließlich dem Skulpturengarten.
Jedem Raum werden Werke berühmter Künstler aus unterschiedlichen Epochen zugeordnet. So findet man Gemälde von Pablo Picasso, Georg Flegel, Giotto di Bondone, Andy Warhol, Franz Marc und vielen mehr, die gleichzeitig die Vielfalt der Kunstkultur wiederspiegeln.
Auf einer Doppelseite befindet sich links das Gemälde mit Kennzeichnung. Das Werk wird so präsentiert, als befände man sich tatsächlich im Museum. Der Rahmen des Bildes, der einen Schatten auf die weiße, blanke Wand wirft, und das helle Holzparkett am unteren Rand vermitteln das Gefühl, unmittelbar davor zu stehen.
Auf der rechten Seite wird der Klang des Bildes durch eine abwechslungsreiche Schriftgestaltung erzeugt. Wie ein Transparent könnte man rechte und linke Buchseite aufeinander legen und jedem Bildgegenstand sein Geräusch zuordnen. Die Typographie schafft nicht nur eine Geräuschkulisse (durch lautes Vorlesen), sie gibt auch Aufschluss über verschiedene Bildbedeutungen.
In der optischen Illusion ""Treppauf und treppab"" von Escher hört man die Menschen die Stufen zählen, welche sie im endlosen Trott nach oben zurücklegen. Nur zwei Figuren befinden sich nicht in diesem Hamsterrad. Sie sagen: ""Es ist derselbe Weg, der nach oben, wie nach unten führt."" ""Der Mensch lebt von seinen Illusionen.""
Der Galeriegang bietet die Möglichkeit Kunst auf andere Weise für Kinder erfahrbar und deutbar zu machen. Die dem Comic nicht unähnliche Schriftgestaltung zum Klang der Bilder erlaubt ihnen, spielerisch Zugänge zu Klassikern der Kunstgeschichte zu finden.
Im Zweiten Teil wird ein Workshop vorgestellt, der die eigenen Ideen und Fantasien anregen soll. Die Kinder erhalten Tipps und Anregungen zu Bildbetrachtung, Typographie, Techniken und Darstellungsformen. So können am Ende eines solchen Projektes Karten, Mobiles, Ausstellungen, Fotografien, Installationen im Freien, Bodypaintings und Wandgestaltungen entstehen. Auch die Gestaltung der Seiten, die zahlreichen Bilder und die collagenartige Zusammensetzung laden zur kreativen Auseinandersetzung ein.
Das Sachbuch ""Sondtracking Kunst"" ist eine moderne und spielerische Art sich der Kunstbetrachtung zu widmen. Es kann nicht nur Zuhause, sondern auch in der Schule zum Ausgangspunkt für Lernprozesse werden. Entscheidend dafür ist der Spaß, den man erfährt, wenn Kunstwerke zu Sprechen beginnen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von jodi.
Veröffentlicht am 01.04.2015

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