Sonne im Winter

Schlagwörter

• Angst
• Familie

Teaser

Ein Kind malt an die beschlagene Fensterscheibe einen Mond. Es hat Sehnsucht nach der Mutter, die es mit großen Schritten näher kommen sieht.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch im ungewöhnlich schmalen Hochformat ist zurückhaltend, ja still- wie die Sehnsucht. Und es schildert mit einer einfachen Geschichte eindringlich dieses Gefühl.
Ein Kind malt an die beschlagene Fensterscheibe einen Mond, durch den es die Mutter kommen sieht. Immer näher und dann ist sie für das Kind da, ganz und gar. Einige Illustrationen zeigen uns den Blick durch die beschlagene Scheibe. Aber durch die eingezeichneten Spuren scheint warme, bejahende Farbe. Am leuchtendsten dort, wo das Kind im Haus nach der Mutter Ausschau hält. Die Abbildung des Kindes und der anderen Objekte ist stark vereinfacht und erhält somit auch symbolische Wirkung. Der kaltgraue Hauch, der oft durch die Illustrationen zieht, wirkt so auch als Entfernung. In der sonstigen Kargheit der Darstellung erhalten die Bilder von Wärme, ja Idylle beonderes Gewicht und lassen das Buch nicht traurig wirken.
In die fast lyrische Aussage der Illustrationen fügt sich der knappe Text ein. “Plötzlich bist du da, Mama- und kommst zu mir- mit großen Schritten-...” Zuerst nur ein Schatten- dann klein am Horizont, aber eine Straße führt direkt zum Haus, in dem das Kind wartet- und dann ist die Mama schon winkend direkt vor dem Fenster zu sehen.
Ein Buch, das recht leise daherkommt und gerade deshalb eine große Bereicherung sein kann, für Kinder und die ganze Familie.