Sommer der blauen Wünsche

Autor*in
Babendererde, Antje
ISBN
978-3-401-60540-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
388
Verlag
Arena
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Würzburg
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Die 16 jährige Carlin aus Berlin bittet ihre bisher unbekannte Großmutter, zu ihr nach Schottland ziehen zu dürfen, da Carlins Mutter in die Psychiatrie eingewiesen wurde. In der wilden Landschaft Schottlands mit den Traditionen und Widersprüchlichkeiten der Menschen sucht und findet sie ihre eigene Identität, ihre Wurzeln und die Liebe.

Beurteilungstext

Wer diesen Roman liest, wird in die wilde und raue Schönheit der schottischen Landschaft versetzt. Durch die besondere Beschreibung der schottischen Natur kann der Leser das Grün der Wiesen sehen, das Salz der Meeresluft schmecken und die Verbundenheit mit der Natur spüren. In dem Maße, wie sich Carlin, die 16 jährige Hauptperson, mit Schottland immer mehr identifiziert und sich in den Flecken Erde verliebt, fühlt sich auch der Leser hingezogen.

Carlin, deren Mutter wegen manisch-depressiver Störungen in die Psychiatrie eingewiesen wurde, hat keine Verwandten außer der in Schottland lebenden Großmutter väterlicherseits. Der Vater allerdings hat den Kontakt abgebrochen, als Carlin 7 Jahre alt war. Carlin lebt in Berlin. Sie hat bisher kein eigenes Leben gelebt, sondern war den manischen und depressiven Phasen der Mutter unterworfen. In Schottland fühlt sie sich schon nach wenigen Tagen zu Hause. Dort ist es ihr möglich, ihre eigene Identität und die Liebe zu suchen. Und auch ein immer wiederkehrender Traum, den sie seit Kindertagen immer wieder träumt, findet hier seinen Hintergrund.
Carlin taucht tief in die Probleme und Sorgen der einheimischen Bevölkerung ein, in die jahrhundertealten Traditionen und den Aberglauben. Diese Themen sind hervorragend recherchiert und durch die gälischen Namen sehr authentisch wiedergegeben. Das Leben in diesem einsamen Dorf verändert Carlin, aber auch sie nimmt Einfluss auf die Menschen im Dorf. Sie schließt Freundschaft mit einer alten Dame, die von den Dorfbewohnern als Hexe verrufen wird. Sie verliebt sich in Arran, den Sohn der Landlords. Der Landlord ist Besitzer weiter Teile Sutherlands. Er lässt sein Land von Pächtern bearbeiten und will nun das Land an einen Milliardär aus Norwegen verkaufen.
Die Liebesgeschichte zwischen Carlin und Arran ist vielschichtig aufgebaut, bis sie zu einem guten Ende kommt. Carlin fühlt sich zu Arran hingezogen, sie sucht immer wieder seine Nähe und läuft immer wieder weg, weil sie kein Vertrauen hat. Dabei gibt es etwas zu viel Hin und Her, das irgendwann nicht mehr ganz glaubwürdig ist. Insgesamt ist die Geschichte aber gut aufgebaut und zeigt Facetten, verschiedenste Sorgen und Probleme verschiedenster junger Menschen des schottischen Dorfes. Gerade das macht die Geschichte lesenswert.
Es wird auch das typische Leben der schottischen Dorfbewohner dargestellt mit dem Pub als Mittelpunkt der sozialen Treffen. Immer, wenn sich die jungen Leute treffen, ist Alkohol im Spiel. Bier, Whisky, namentlich mit verschiedenen Sorten benannt, Mixgetränke gibt es immer wieder. Auch über das Kiffen wird geschrieben, als sei es ganz normal. Anfangs meidet Carlin den Alkohol, dann trinkt sie mal ein Bier mit, dann ist sie betrunken und schließlich wirkt es so, als sei es am Ende der Geschichte normal, in geselliger Runde Whisky zu trinken. Das ist für einen Roman, der Jugendliche als Adressaten hat, kritisch zu betrachten.
Der Roman ließ sich gut lesen. Die Spannung, die aufgebaut wurde, konnte bis zum Schluss gehalten werden. Zum einen war der Handlungsstrang, ob sich der Landverkauf verhindern lässt, spannend. Aber auch die Liebesgeschichte bleibt bis zum Schluss spannend, weil nicht klar ist, ob Arran nun ehrlich in Carlin verliebt ist, denn die Geschichte wird aus Carlins Perspektive erzählt. Das Buch endet hoffnungsvoll.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von IBR; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 01.07.2021

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