Soap oder Leben

Autor*in
Wahl, Mats
ISBN
978-3-423-62321-6
Übersetzer*in
Kutsch, Angelika
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
431
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Ich-Erzähler Jalle lebt mit seiner gut situierten Familie in Schweden, besucht die neunte Klasse und teilt mit seinem Kumpel das Interesse für Kinofilme und erste eigene Drehversuche. Sein einziges Problem scheint der Stress mit der Schwester zu sein. Plötzlich aber verändert sich sein Leben total. Jalle verliebt sich in die neue Mitschülerin Jytte. Nachdem sein Vater als Kommunalpolitiker der Veruntreuung beschuldigt wird, gerät Jalle in einen Strudel voller dramatischer Ereignisse.

Beurteilungstext

Mats Wahl gelingt es wieder einmal ausgezeichnet, den Lebensalltag Jugendlicher realitätsgenau und packend wiederzugeben. So ist dieser Jugendroman voller Erlebnisse, die viele der jungen Leser kennen werden: erste sexuelle Erfahrungen, Ärger mit den Eltern, nervige Geschwister oder Mitschüler, Erfahrungen mit Alkohol und Gewalt, Gruppendruck, Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus, Suche nach Verständnis, Nähe, Liebe.

Szenen, die Gewalttätigkeiten und Alkoholexzesse schildern, scheinen auf den ersten Blick ein wenig überfrachtet und überzeichnet. Aktuelle Zeitungsberichte zeigen, dass die Wirklichkeit oft härter ist. So ging gerade in diesen Tagen eine Nachricht durch die Presse, die über Schwedens Jugendprobleme berichtete. Auch in besseren Kreisen ist der Umgangston rauer geworden, die Hemmschwellen niedriger. Nach zwei Todesfällen durch Übergriffe von Jugendlichen auf andere Jugendliche ist dort die Gesellschaft in Alarmstimmung.

Neben diesen teilweise brutalen Erlebnisschilderungen nimmt die Liebensgeschichte zwischen Jalle und Jytte einen breiten Raum ein. Behutsam und liebevoll möchten sich die Hauptpersonen einander annähern. Aber da sind die Auseinandersetzungen zwischen Jyttes Mutter, der Journalistin und Jalles Vater, dem angegriffenen Kommunalpolitiker. Wie die beiden jungen Leute es schaffen, bei dieser Romeo und Julia- Geschichte für ein halbwegs optimistisches Ende zu sorgen, ist anrührend und - für jugendliche Leser - beispielhaft.

Trotz all dieser ernsthaften Themen kommt das Lesevergnügen nicht zu kurz. Humor und der Sinn für absurde Situationen machen nicht nur Spaß, sondern halten den Leser auch bei Laune weiterzulesen. So ist dieses Buch gut geeignet als Klassenlektüre für alle Schulformen von Klassen 7 bis 9.

Das 2004 erschienene Buch ist von FOCUS und Deutschlandfunk unter die “besten 7 Büchern für junge Leser” gewählt worden. Die Taschenbuchausgabe sorgt hoffentlich für viele neue Leser.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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