So fremd, so schön
- Autor*in
- Franz, Cornelia
- ISBN
- 978-3-423-74020-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 224
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Joyce hat sich noch nie richtig verliebt, obwohl Leon, mit dem sie zum ersten mal schläft, sich viel Mühe gibt. Aber dann kommt Elias aus Äthiopien. Ein schöner junger Flüchtling, den eine besondere Aura umgibt. Gemeinsam verbringen sie einen wunderbaren Sommer, der aber immer wieder durch die dunkle Vergangenheit und die ungewisse Zukunft Elias`getrübt wird.
Beurteilungstext
Gleich vorab: ein sehr einfühlsames Buch - nicht nur für Mädchen - das sowohl dem Gefühlschaos junger Menschen auf dem Weg zum Erwachsensein einen Spiegel vorhält, als auch ein Buch, das der aktuellen schwierigen politischen Lage angemessen ist.
Auf der einen Seite steht das deutsch - amerikanisch - stämmige 17 jährige Mädchen Joyce, das mit seiner Mutter und dem pubertierenden Bruder unter schwierigen Umständen alleine lebt und schon viele Erwachsenenaufgaben übernehmen muss. In ihrer Umgebung gibt es niemanden, der unter gleichen Umständen lebt, so dass sie sich oft unverstanden fühlt.
Auf der anderen Seite gibt es den 20 jährigen Elias, der auf seiner Flucht vieles erlebte, über das er nicht sprechen will und kann und der eine blinde Schwester und eine alte Mutter zurück lassen musste. Um seine Flucht zu finanzieren, legte das ganze Dorf zusammen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen zu Hause, dass seine Flucht - auch finanziell - erfolgreich ist.
Als diese beiden Menschen aufeinander treffen, erkennen sie die gegenseitige Bedürftigkeit und geben sich Liebe und Schutz.
Der Autorin ist hoch anzurechnen, dass sie diese Entwicklung so emphatisch erzählt, dass jeder ihr folgen kann, ohne dass Klischees verwendet werden. Die Bereitschaft dieses Alters, jedes Risiko und jedes Experiment absolut zu wagen, wird angemessen und nachvollziehbar erklärt.
Auch das nicht glückliche Ende - Elias wird nach Äthiopien abgeschoben - entspricht der Realität, macht aber nicht hoffnungslos.