So fremd so schön

Autor*in
Franz, Cornelia
ISBN
978-3-423-74020-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Joyce aus Hamburg lernt bei ihrer Tante einen jungen Flüchtling (Elias) aus Eritrea kennen. Daraus entspinnt sich eine Liebesgeschichte mit vielen Hindernissen – beeinträchtigt von dem Druck der drohenden Abschiebung, weil eine Aufenthaltsgenehmigung unwahrscheinlich erscheint. Ein Psychogramm der Probleme von jungen Asylsuchenden in Deutschland.

Beurteilungstext

Als Joyce den Jungen Elias zum ersten Mal sieht, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn und will ihm helfen, in Deutschland bleiben zu können. Ihre Familie (ihr Bruder- der immer nur Musik hört – und ihre Mutter) sind selbst nach Deutschland eingewandert, nachdem ihr Vater sie in Alabama verlassen hatte.
Joyce ist fasziniert von dem Jungen, aber von Anfang an lebt er in seiner Welt. Er lässt niemanden an seinen Gedanken und Ängsten teilhaben, sondern ist immer auf dem Sprung zu fliehen.
Auch Joyce, die ihm sehr nahe kommt und ihn liebt, öffnet er sich nicht so, dass sie seine Situation vollständig verstehen könnte. In Einblendungen und Gedanken schildert die Autorin Szenen aus Elias früheren Leben, von seiner Familie, seinem Vater, der ins Gefängnis verschleppt und ermordet wurde, und von seiner Flucht aus Äthiopien.
Nachdem sein Anwalt Elias gewarnt hat, flüchtet er Hals über Kopf nach Neapel, ohne Joyce zu informieren. Joyce ist verzweifelt und fährt mit einem Klassenkameraden (Leon) und zwei Freunden in die Bretagne in ein Ferienhaus. Doch sie hält es dort nicht aus und folgt Elias überstürzt nach Italien. Es scheint alles gut zu werden, als Elias mit ihr zurück kommt und sogar bei Joyce’s Bruder ins Zimmer mit einziehen kann. Doch Elias bleibt verschlossen und unruhig.
Von der Autorin werden die Vergangenheit von Joyce und ihre soziale Situation mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrem trägen pubertierenden Bruder thematisiert. Joyce leidet darunter, dass sie keinen Kontakt zu ihrem Vater hat.
Cornelia Franz ist ein überzeugender und realistischer Jugendroman gelungen, der Jugendlichen (aber auch Erwachsenen) die Unsicherheit eines Lebens als Asylsuchender offenbart und die Ängste und Beweggründe von manchen Jugendlichen (wie Elias) deutlich vor Augen führt. Angst und Bedrohung sind allgegenwärtige Begleiter. Der Schluss des Romans beschreibt kein Happy-End und erscheint von daher sehr authentisch. Die Sprache und die szenischen Beschreibungen erscheinen klar und sind gut nachvollziehbar.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PM; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 14.10.2016

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