So finster, so kalt

Autor*in
Menschig, Diana
ISBN
978-3-426-51493-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
380
Verlag
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter Mago kehrt die erfolgreiche Rechtsanwältin Merle Hänssler aus Hamburg in das Dorf Steinberg im Schwarzwald zurück, wo sie ihre Kindheit verbracht hatte. Erinnerungen an alte Spielkameraden werden wach und Alpträume suchen sie heim, deren Ursprung sie erst nach und nach erkennt. Merle beginnt, sich mit der Geschichte ihres Ahnherrn Hans aus dem 17. Jh. auseinander zu setzen. Dann verschwinden drei kleine Kinder und nur sie ahnt, was passiert sein könnte.

Beurteilungstext

“Die Hexe ist tot!”, flüstern die Kinder, als sie die alte Frau auf ihrer Couch liegend entdecken. Doch “Hexe” ist nicht erleichtert oder gar schadenfroh, sondern traurig, gemeint, denn Oma Mago war zwar streng, aber freundlich gewesen und hatte sie mit selbstgebackenen Lebkuchen verwöhnt. Zu dem Häuschen, erbaut 1467, in dem sich über die Jahrhunderte hinweg nur wenig verändert hatte, gehört auch ein Garten mit einer mächtigen Eiche, den die Kinder nicht betreten durften. Nun versuchen sie es trotzdem und natürlich ahnen sie nicht, welche Folgen das haben wird.
Als Merle zur Beerdigung kommt, findet sie in der Hinterlassenschaft ihrer Großmutter ein Manuskript aus dem Jahr 1647, in dem ein Benediktinermönch die Lebensbeichte eines ‘Hans vom Wald’ aufgezeichnet hat - ihr Vorfahr?
Da sie sich selbst nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten neu orientieren will, nimmt sie sich eine Auszeit und Kontakt zu Dr. Jakob Wolff, einem Märchen- und Sagenforscher der Universität Freiburg, auf. Beide begeben sich auf Spurensuche; obwohl Merle seit dem Tod ihrer Großmutter Nacht für Nacht von Alpträumen gequält wird, für die auch der Wissenschaftler keine Erklärung hat.
Der Leser/die Leserin verfolgt mit der Protagonistin, wie sich die Beiden ineinander verlieben, was sie herausfinden, was sie trennt und wieder vereint. Je tiefer sie in die Geschichte eindringen - eingeschoben sind Ereignisse aus den Jahren 1598, 1604 und 1615 -, desto mehr begreifen sie, dass sich die Geschehnisse der Gegenwart nur aus der Vergangenheit erklären lassen. Märchenmotive und Sagengestalten lassen sich nicht mehr klar voneinander trennen, und ein Dämon in der verführerischen Gestalt eines unschuldigen Kindes - den der Urahn Hans in den Stamm der uralten Eiche verbannt hatte - scheint tatsächlich wieder auf neue Opfer aus zu sein. Realität und Fantasie vermischen sich und entwickeln eine fast verstörende Sogwirkung. Wer abends mit dem Buch beginnt, dem steht eine schlaflose Nacht bevor. Nur gut, dass man sich am folgenden Tag dem beigefügten Backrezept für ‘finsterkalte Lebkuchenmännlein’ widmen und sich mit diesen stärken kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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