So B. It

Autor*in
Weeks, Sarah
ISBN
978-3-423-62307-0
Übersetzer*in
Jakobeit, Brigitte
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
217
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die zwölfjährige Heidi lebt mit ihrer geistig behinderten Mutter bei einer liebevollen Nachbarin, die wegen einer Angstphobie nicht vor die Haustür geht. Heidis Mutter spricht nur 23 Wörter. Eines davon heißt “Soof”. Die Bedeutung dieses Wortes möchte Heidi erkunden. Auf alten Fotos findet sie einen Ort, an dem ihre Mutter früher gewesen ist. Sie möchte herausfinden, wer sie wirklich ist und macht sich auf den Weg.

Beurteilungstext

Das Buch “So B. It” von Sarah Weeks, in der amerikanischen Originalausgabe mit gleichem Titel im Jahr 2004 herausgekommen und 2005 in der hervorragenden deutschsprachigen Übersetzung von Brigitte Jakobeit, wurde 2006 für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Kinderbuch nominiert. Im Mai 2007 brachte dtv es in der Reihe Hanser als Taschenbuch auf den Markt. Der Untertitel “Eine Geschichte vom Glück” weist schon darauf hin, dass Gefühle eine große Rolle spielen.
Sarah Weeks erzählt die Geschichte von Heidi, einem zwölfjährigen Mädchen mit einer geistig behinderten Mutter, das nach ihren Wurzeln sucht. Der Leser erfährt, dass Heidis Mutter , die sich selbst So B. It nennt, 23 Wörter kennt und nur sehr wenige Alltagshandgriffe beherrscht. Die 23 Wörter bilden die Kapitelüberschriften und der Leser spürt, wie bedeutsam kleine Wörter sein können.
Zum Glück hat Heidi in Bernadette eine Nachbarin, die gut mit der Mutter umgehen kann und die sich äußerst einfühlsam und liebevoll um das kleine Mädchen kümmert. Diese Frau managt den Haushalt und nutzt das Telefon, um alles zu regeln. Sie ist für Heidi Mutter, Großmutter, Freundin und Lehrerin in einer Person. Heidi ist die einzige in dieser Familie, die sich langsam nach draußen vortastet, einen Jungen im Haus als Freund findet, einkaufen geht, zur Not das Glück am Spielautomaten herausfordert, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten - und immer gewinnt. Sarah Weeks beschreibt das schlichte Leben der drei Personen sehr liebevoll und mit Achtung vor jeder Persönlichkeit. Wie sie es schafft, die Spannung aufrecht zu erhalten, indem sie Heidis Ängste und Sorgen, ihre Hoffnungen und Gedanken beschreibt, die diese auf ihrer Fahrt in eine neue Zukunft durch die Aufdeckung ihrer Wurzeln empfindet, ist ein Meisterwerk.
Dieses Kinderbuch ist ein sehr warmherzig geschriebenes Buch, das hinter die Fassaden schaut, dass uns deutlich werden lässt, wo das Wesentliche im Leben liegt. Das in der Isolation aufgewachsene Mädchen zeigt, dass es sich nicht ablenken lässt von seinem Vorhaben, dass es seinen Ursprung erkunden will - getragen von dem Vertrauen und der Geborgenheit in der Liebe der Nachbarin.
Dass die Mutter stirbt, als Heidi ihren Vater findet, gehört auch zu der Tiefe dieses Buches: es ist vielschichtig im Inhalt und das Mädchen reif genug, um diese Schicksalsschläge zu verarbeiten und Erwachsene zu beeindrucken. Heidi erfährt auch die Bedeutung des Wortes “Soof”, das sie in ihrer Kindheit begleitet hat. Die Mutter hieß eigentlich Sophie, konnte diesen Namen aber nicht aussprechen, und wurde von ihrem ebenfalls geistig behinderten Freund, Heidis Vater, “Soof” genannt. Wie tief die Liebe von Behinderten sein kann und ob es richtig ist, sie nicht wahrhaben zu wollen, ist nebenbei Thema dieses Buches.
Was ist Glück? Ist es die Liebe der Nachbarin? Ist es die Geborgenheit in der Familie? Oder ist es das Glück im Spiel, das Heidi nur solange treu ist, bis sie anfängt, erwachsen zu werden.
Viele Fragen sind zu diskutieren, wenn das Buch als Schullektüre gelesen wird. Dieses Buch als Taschenbuch ist jedenfalls ein Glücksgriff.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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