Silfur - Die Nacht der silbernen Augen

Autor*in
Blazon, Nina
ISBN
978-3-570-16366-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Horstschäfer, Felicitas
Seitenanzahl
475
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Fabio und Tom machen mit ihren Eltern Urlaub auf Island. Dort geraten sie mit der Tochter ihrer Vermieterin, Erín, in ein Abenteuer, in dem sie sich gegen Elfen und Wiedergänger behaupten müssen und am Ende Eríns Familie vom Fluch der Elfen erlösen.

Beurteilungstext

Alles beginnt mit dem seltsamen Verhalten von Erín: Sie ist ein Wirbelwind, dabei ruppig und impulsiv und lässt die Jungen spüren, dass sie nicht einverstanden ist damit, ihr Zimmer an die Feriengäste abzutreten. Doch mit Tom freundet sie sich nach und nach an, denn der, der jüngere der Brüder, ist auch lebhaft und sportlich und kann auch mal was einstecken. Fabio hingegen, der zwar älter ist, aber nicht größer, ist ängstlich und traut sich körperlich wenig zu.
Doch Fabio kann Elfen sehen! So gerät er ohne Absicht in einen Konflikt mit ihnen und wird vom „Wiedergänger“ Hansen, einem jung verstorbenen Onkel Eríns, in eine gefährliche Auseinandersetzung hineingezogen. Hansen war auch elfensichtig und hat vor seinem Tod seinen Bruder gewarnt, dass er mit einem Neubau an einer bestimmten Stelle einen Wohnort der Elfen zerstört. Doch niemand wollte ihm glauben, und so haben die Elfen sich gerächt: Als Hansens Schwester Björg ein Kind bekam, haben sie dieses Kind mit einem Elfenkind, einem „Wechselbalg“, vertauscht. Dieser „Wechselbalg“ sollte eigentlich Unglück über die gesamte Familie bringen, doch da nach Hansens Tod sein Vater sah, dass vielleicht etwas Wahres an der Geschichte sein könnte und elfenabwehrende Maßnahmen ergriff, konnte der Wechselbalg als Erín mit einer liebevollen Mutter aufwachsen. Unglücklich und einsam aber war Erín, denn sie schien Pech anzuziehen und immer wieder brachen Unglücke über die Familie herein.
Fabio, der anfangs eifersüchtig war wegen der schnell wachsenden Freundschaft zwischen Tom und Erín, ist am Ende der, der nicht nur durch Mut und Mitgefühl, sondern auch durch einen klugen Plan bewirken kann, dass das Menschenkind Gleda, Björgs Tochter, aus dem Elfenreich gerettet wird und Erín und sie wie Schwestern leben können. Preis dafür ist die Aufgabe des im Elfengebiet gebauten Hauses. Am Ende entstehen Freundschaften zwischen den jüngeren Elfen und den Menschen. Hier kann man sogar eine Parallele zu interkultureller Verständigung sehen, die vielfach von jungen Menschen vorangetrieben wird.
Das Buch ist spannend, und im Zentrum steht Fabio, dessen Entwicklung durch die Konfrontation mit den fantastischen Wesen angetrieben wird. Am Anfang ist er ein zur Larmoyanz neigender Außenseiter, der unter seiner geringen Körpergröße leidet und sich viel mit Computerspielen zurückzieht. Doch in diesem Abenteuer wächst er über sich hinaus und lernt, seine eigenen Unzufriedenheiten hintan zu stellen. Erzählt wird von einem Er-Erzähler, aber aus Fabios Perspektive, zu dessen Gedanken und Gefühlen wir immer Zugang erhalten.
Vor allem in den ersten Kapiteln ist die Vermittlung von Informationen zum isländischen Elfenglauben, zum isländischen Alltag insgesamt und zum Verhältnis der Brüder untereinander etwas ermüdend. Nachdem die Erzählung in Fahrt kommt und die Autorin die ihrer Ansicht nach wichtigen Informationen vermittelt hat, wird der Erzählfluss nicht mehr so sehr unterbrochen und das Buch bietet spannendes Lesevergnügen. Die isländische Landschaft und die Wohnorte von Elfen und Menschen werden anschaulich und fantasievoll beschrieben, so dass reiche innere Vorstellungsbilder beim Lesen entwickelt werden können. Und natürlich sind die Elfen hier keine zarten Wesen mit Schmetterlingsflügeln…
Die Journalistin Nina Blazon schreibt seit 2003 für Kinder und Jugendliche mit dem Schwerpunkt Fantastik.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 08.05.2018

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