Silber - Das zweite Buch der Träume

Autor*in
Gier, Kerstin
ISBN
978-3-8414-2167-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schöffmann-Davidov, E.
Seitenanzahl
416
Verlag
FJB
Gattung
Fantastik
Ort
Frankfurt M.
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach den vorangegangenen Ereignissen wollte Liv das aktive Träumen eigentlich sein lassen und sich nicht mehr im Traumkorridor herumtreiben. Dennoch trifft sie sich mit ihrem Freund Henry fast jede Nacht in ihren Träumen. Dabei merkt sie, dass sie von irgendjemand heimlich beobachtet und verfolgt wird. Als dann noch der seltsame Senator Tod auftaucht und Livs Schwester Mia plötzlich schlafwandelt, scheint das alles kein harmloser Zufall mehr zu sein.

Beurteilungstext

Neben den schulischen Leistungen, ihrer anstrengenden Patchworkfamilie, dem stillschweigenden Freund, über den Liv mehr auf Secrecys Blog erfährt als von ihm selbst, der nervenaufreibenden Traumwelt, kommt nun auch dazu, dass sie sich Sorgen um ihre kleine Schwester Mia machen muss. Denn Mias neuste Angewohnheit ist Schlafwandeln der besonderen Art. Zum Glück gibt es da noch Grayson, der Sohn des neuen Freundes ihrer Mutter. Grayson unterstützt Liv wo er nur kann. Aber auch Arthur ist wieder mit von der Partie und spielt sein ganz eigenes Spiel.
Es wird nicht viel wiederholt, aber es gibt einige Hinweise, die die Erinnerung an den ersten Teil wieder aufleben lassen. Im zweiten Band hat sich einiges geändert: Die ""Clique der schönen Jungs"" besteht nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form. Jasper weilt im Ausland. Liv und Henry gehen Arthur aufgrund der damaligen Geschehnisse aus dem Weg. ""Es hat gerade erst begonnen"" waren Anabels Abschlussworte im ersten Buch der Träume. Damit wird die Neugier auf die Ereignisse im zweiten Buch fast ins Unermessliche gesteigert. So ist es etwas verwunderlich, dass die Handlung in der ersten Hälfte auf kein bestimmtes Ziel zusteuert. Denn im Mittelpunkt von Giers Roman steht zunächst das Leben der Patchworkfamilie, in der die von der Kreuzfahrt zurückgekehrte exzentrische Großmutter von Grayson und Florence eine große Rolle spielt. Liv und Mia halten wie Pech und Schwefel zusammen und bieten der Großmutter, die sie kurzerhand in „Bocker“ (Biest in Ocker) umtaufen, auf unkonventionelle Weise die Stirn. Aus Rache verstümmeln sie „ Mr. Snuggles“, den geliebten und sehr umhegden Buchsbaum in Form eines Pfaus aus dem Vorgarten vom „Bocker“. Nur sehr langsam baut sich auch in der Traumwelt, die Liv nach wie vor fasziniert in fast jeder Nacht aufsucht, Spannung auf. Diese Spannung manifestiert sich vor allem in der Geschichte mit dem Schlafwandeln. Damit beginnt nun auch der Einfluss der Traumwelt auf die Realität, denn das Schlafwandeln kann über Träume fremdgesteuert werden. Natürlich kommentiert die geheimnisvolle Secrecy wieder auf ihrem „Tittle-Tattle-Blog“ das Schulleben und weiß dabei oft unfassbar genau über die Geheimnisse aller Bescheid.
Die Charaktere sind sehr überzeugend ausgearbeitet. Livs scheint trotz ihrer Beliebtheit in der Schule (laut Secrecy) recht isoliert zu sein. Denn es gibt soziale Kontakte nur zu ihrer Familie, den „schönen“ Jungs und Persephone, wobei letztere als Freundin nicht wirklich überzeugen kann. Der sympatische, verständnisvolle und vernünftige Grayson fungiert diesmal als Retter in der Not. Livs Freund Henri gibt nicht viel von sich selbst preis und sorgt damit für den Konflikt in der Beziehung zwischen den beiden, der außerdem einen großen Teil der Handlung besetzt. Dann ist da noch Arthur, ein interessanter Charakter, da er so still und mysteriös wirkt.
Den besonderen Charme des Buches macht wieder Kerstin Giers locker-leichter Schreibstil mit viel Wortwitz und ihrem Sinn für Alltagskomik aus. Sie überzeugt mit schlagfertigen Dialogen und einer kleinen Portion Romantik. Was etwas fehlt ist die mystisch-düstere Atmosphäre des ersten Teils samt Friedhof und Dämonenbeschwörung. Dafür lässt der zweite Band keine Fragen mehr offen, wie das Traumwandeln genau funktioniert, denn am Schluss bekommt man eine genaue Erklärung mit einem Augenzwinkern. Zusätzlich liegt auch Lotties ""Trost-Vanille-Kipferl"" Rezept zum Nachbacken bei.
Das Cover ist wieder liebevoll und mit vielen Daetails gestaltet. Es gibt eine ganze Menge darauf zu entdecken und zu fühlen. Das helle Grün lässt das Cover in einem tollen Kontrast zum Cover des ersten Bandes stehen. Da Livs Traumtür auch grün ist, wird es wohl stellvertretend für ihre Tür stehen. Die Seiten sind wieder mit floralen Mustern bedruckt.

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Diese Rezension wurde verfasst von ka.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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