Sie nannten uns die Müll-Kids

Autor*in
Calí, Davide
ISBN
978-3-96428-065-7
Übersetzer*in
Jacoby, Edmund
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Quarello, Maurizio A.C.
Seitenanzahl
48
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eines Tages finden die Müll-Kinder bei ihrer Arbeit etwas ganz Besonderes. Doch herauszufinden, was es ist, ist gar nicht so einfach...

Beurteilungstext

Sie arbeiten auf einem Müllberg und leben davon, Brauchbares im Abfall zu finden. Die Gruppe Kinder ist Teil eines postapokalyptischen Handelssystems. Was passiert, ist nicht klar. Ein blauer Blitz hat der Zivilisation offenbar ein Ende gesetzt – ein Krieg, vermutlich. Nun leben alle in archaischen Strukturen, die vom Alten Überkommenen leben und die Welt verwerten, die übrig geblieben ist. Dabei gibt es feste Regeln, die alle auf das Überleben ausgerichtet sind. In diesem Zusammenhang finden die Kinder ei geheimnisvolles Objekt, das sofort das Interesse alle anderen Händler hervorruft. Doch die Kinder ahnen, dass sie mehr gefunden haben und gehen der Sache auf den Grund. In der großen Stadt Grand-Bazar versuchen sie, einen Käufer zu finden und schließlich finden sie Salomon, einen Mann, der ihnen erklärt, dass sie ein Buch gefunden haben. Anders als die anderen sorgt er sich nicht unmittelbar um sein Überleben, er sammelt hingegen Bücher und bringt anderen das Lesen bei. Dafür geben ihm die anderen, was sie entbehren können, um ihn zu ernähren. Das fasziniert die Kinder, die sich nun eine neue Müllhalde suchen wollen, die näher an Salomon ist, damit sie ich besuchen und auch lesen lernen können.
In einer postapokalyptischen Welt – es ist nicht unsere, das deuten verschiedene Markierungen an – ist das Leben reduziert auf das Überleben. Das setzt Regeln nicht außer Kraft, aber es reduziert auf das Einzige, das wichtig ist: Nahrung. Hier setzt Salomon mit Bildung und Kultur einen Gegensatz ein, der die Menschen letztendlich in ihrem Wesen ausmacht. Und dass das nicht nur fasziniert, zeigen die Kinder unmittelbar, indem überkommene Verhaltensweise geändert und Perspektiven für das Leben entwickelt werden. Auch wenn das noch kein gutes Ende ist, so doch immerhin ein Hoffnungsschimmer, das die Kinder eine Weg auf ihrer Misere gefunden haben.
Das bebilderte Kinderbuch erzählt aus der Perspektive von Lizzy, eines Mädchens aus der Gruppe der Müll-Kids. Die mittellangen Textblöcke führen die Handlung, die in gedeckten Farben gehaltenen Szenenbilder zeigen die Wüstenwelt, die an bekannte Szene aus der Weltraum-Saga Star Wars erinnert, an dessen Ausgangs-Sujet (z.B. Episode VII: Raj) sie auch unweigerlich erinnert. Dennoch handelt es sich hier nicht einfach um eine Kopie. Vielmehr wird ein anderer Weg eingeschlagen, die Zivilisation wird durch Bildung in greifbare Nähe gerückt und damit eine realistische Perspektive eröffnet. Das fasziniert – sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 02.01.2021

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