Sie nannten mich Unkraut

Autor*in
Döbert, Marion
ISBN
978-3-947185-69-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
112
Verlag
Spaß am Lesen
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Münster
Jahr
2019
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Der Ich-Erzähler Jakob wächst in prekären Verhältnissen auf. Als Analphabet scheitert er sowohl beruflich als auch privat. Durch einen glücklichen Zufall findet er schließlich seinen Weg.

Beurteilungstext

Jakob kümmert sich um seine kleinen, vernachlässigten Geschwister. Zu Hause bekommt er "keine Luft". In der Schule scheitert er. Aber als Aushilfsgärtner leistet er zuverlässig gute Arbeit. Er verschweigt, dass er Analphabet ist, verzichtet lieber auf eine Beförderung. Als sein Sohn fast stirbt, weil er das richtige Medikament im Schrank nicht identifizieren kann, scheitert seine Ehe. An diesem Tiefpunkt wird er Gärtner bei einer alten Dame, die ihn mit nach Frankreich nimmt. Hier lernt er das Malen und zeigt sich talentiert. Hier lernt er Lesen und Schreiben.

Diese Geschichte zeigt, wie schwer es ist, unter bestimmten familiären Umständen schulischen Erfolg zu haben und wie schwer es ist, als Analphabet in unserer Gesellschaft zu leben.

Die Geschichte gibt allen Betroffenen Mut, denn Jakob schafft es auf seinem ganz eigenen Weg, dieser verfahrenen Situation zu entkommen. Seine Geschwister kann er nicht retten, das darf auch nicht seine Aufgabe sein, aber sich selbst. Vieles hätte für Jakob einfacher laufen können, wäre er mit seiner Situation offener umgegangen.

Diese bewegende Geschichte wirkt durch die einfache Sprache sehr intensiv. "Eines Tages ersticken wir hier alle zusammen: meine Eltern, meine Schwester und ich. Wir ersticken dann wie der Kleine. Der Kleine, der nur kurz mein Bruder war."

Erzählt wird diese Geschichte in 25 kurzen Kapiteln mit Überschriften. Eine Wörter-Liste ergänzt das Buch. Hier werden Wörter einfach erklärt, die im Text unterstrichen sind, wie zum Beispiel "Kindes-Wohl".
Über 7 Millionen Erwachsene können in Deutschland nicht ausreichend lesen und schreiben. Die Autorin gründete mit anderen den Bundesverband für Alphabetisierung und Grundbildung e.V.
Fazit: Eine lohnenswerte Lektüre.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 05.10.2019

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