Selber doof!
- Autor*in
- Merz, Christine
- ISBN
- 978-3-451-70651-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Korthues, Barbara
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- Herder
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Freiburg
- Jahr
- 2007
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Pia und Paul streiten sich häufig, wie das bei Geschwistern so vorkommt. Doch als sie sich gezwungenermaßen überlegen müssen vorüber sie streiten, stellen sie schnell fest, dass sich mit wenigen Regeln viele Streitpunkte aus der Welt schaffen lassen.
Beurteilungstext
Streit unter Geschwistern gibt es in allen Familien. Doch dass der Streit nicht eskaliert, dass es nicht zu Handgreiflichkeiten kommt, ist schon ein wichtiger Schritt auf dem Weg für ein friedliches Zusammenleben in der Familie. Im Bilderbuch “Selber doof” müssen die Geschwister Pia und Paul sich Gedanken darüber machen, bei welcher Gelegenheit es immer wieder Krach gibt. Erst wenn sie sich darüber im Klaren sind, findet der versprochene Zoobesuch statt. Die beiden finden die Punkte schnell heraus und gemeinsam mit den Eltern beschließen sie, ein Plakat zu malen, wo jeder eintragen kann, was ihm garnicht gefällt: Achtung, hier besteht Streitgefahr! Das Streitthema ist sehr realistisch aufgegriffen und wiedergegeben. Auch die Eskalation, dass Pia ihren Bruder beißt, kommt immer wieder vor. Die Eltern handeln hier sehr vernünftig, es wird kein Schuldiger gesucht, sie schlagen sich nicht auf die eine oder andere Seite der Streithähne, sondern lassen die Kinder ihren Konflikt selber lösen. Das schaffen die beiden auch gut, im Grunde wissen Kinder recht genau, was erlaubt ist und welche Mittel man auch bei heftigem Streit nicht einsetzen darf. Die Idee, Konfliktsituationen aufzuzeichnen und so den anderen Familienmitgliedern deutlich zu signalisieren: hier ist meine Toleranzgrenze, kann sicher hilfreich sein, besonders, wenn es häufig die gleichen Dinge sind, um die ein Streit entbrennt. Die Handlung des Bilderbuchs beschränkt sich ganz auf das Streitthema, so bleibt es für Kinder klar und deutlich. Sie können sich in den beiden Geschwister wiederfinden, ähnliche Situationen haben alle schon erlebt. Die Sprache ist lebendig durch die häufige wörtliche Rede. Die Illustrationen veranschaulichen gut den Text, die Bilder sind bunt und einfach gezeichnet, mit etlichen kleinen Details, die die Stimmung der Kinder wiederspiegeln. So spielen bspw. die Kuscheltiere die gerade beschiebene Situation nach, die Gedanken der Kinder sind in einer Art Wolke wiedergegeben. Dass die beiden Geschwister durch ihr gemeinsames Nachdenken über das Streiten einiges gelernt haben, wird deutlich beim Zoobesuch. Da bemerken sie gleich, dass das Spiel der Affen in Streit übergeht und finden es nicht richtig, dass sie sich dabei offensichtlich wehtun. So entsteht dann der Plan, ein Plakat zu malen, auf dem deutlich wird, was beim Streiten erlaubt ist und was nicht. Dieses Plakat ist auch im Buch zum Heraustrennen angefügt, leider ist es aber so fest angeklebt, dass es nicht ohne hässliche Rissstellen vom Buch zu lösen ist.