Seifenblase, flieg

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• Kindheit

Teaser

Eine schöne Illustration des Kindergedichts von Guggenmos.

Beurteilungstext

Josef Guggenmos (1922 - 2003) hat viele Kindergedichte geschrieben, die eigentlich auf kleinen Beobachtungen aus der Kinderwelt beruhen und Kinderträume thematisieren. In diesem Gedicht geht es um eine Seifenblase, die nicht gleich zerplatzt, sondern immer weiter und weiter fliegt und die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zieht. Die also letztlich Menschen miteinander verbindet:

Meine Seifenblase, flieg
fröhlich in die Weite!
Flieg zu einer anderen Stadt,
grüße mir die Leute.

So endet das Gedicht.

Heike Herold setzt das Gedicht in Doppelseiten um. Es sind kolorierte Zeichnungen, die das Geschehen aus dem Text umsetzen, aber deutlich erweiternd kontextualisieren. Herold nutzt die offenen Deutunsgräume für ihre Interpretation. So setzt sie das Geschehen zunächst in einen städtischen Raum, ergänzt Figuren und Nebenhandlungen. Durchgängig schauen alle Figuren zur fliegenden Seifenblase, selbst das Götterdenkmal. Durch die Bilder hindurch können wir die Erzählfigur verfolgen. Ein Mädchen mit rotem Pullover, das der Seifenblase hinterherläuft, schließlich einen Jungen mit Fahrrad anspricht, sodass sie zu zweit mit dem Fahrrad die Seifenblase auch über Land verfolgen, bis es am Fluss nicht mehr weitergeht.

Einerseits werden Leerstellen, Imaginationsräume des Gedichts in den Bildern gefüllt. Andererseits ergeben sich aus den angedeuteten Nebenhandlung, der Fülle an Figuren und Orten neue Leerstellen, Imaginationsansätze, die wir füllen können. Insgesamt also eine gelungene Illustration.