Seidenweg - Sinems Entscheidung

Schlagwörter

• Kulturen
• Rechtsextremismus

Teaser

Sinem muss sich als Deutschtürkin den Herausforderungen des deutschen Alltags stellen: Kurz vor dem Abi zeigt ihr neuer Deutschlehrer rassistische Züge und ihr Vater verändert sich auf unerklärbare Weise und zeigt seine autoritäre Seite. Da entwickelt sich die Idee in Sinem nach dem Abitur in die Türkei zu gehen.

Beurteilungstext

Das Jugendbuch ist aus der Perspektive von Sinem geschrieben, einem deutschen Mädchen mit türkischen Eltern. Sie ist das, was in der öffentlichen Debatte als gut integriert bezeichnet wird. Sie steht kurz vor dem Abitur, hat deutsche Freunde und kennt die Türkei kaum. Das Buch schildert das Gefühlschaos, das ausbricht, als Sinems Vater unerwartet autoritär auf einen Jungenbesuch reagiert. Die Hintergründe werden erst am Ende des Buches klar. Als auch noch fremdenfeindliches Verhalten bei einem Lehrer deutlich wird, sind Sinems Zweifel an ihrer Zukunft in Deutschland verständlich.
Der Leser erhält einen tiefen Einblick in deutsch-türkische Kultur ohne in Stereotype zu verfallen.
Zwischen den Textpassagen aus Sinems Perspektive werden kurze Texte aus der Sicht von Sinems Vater eingeflochten. Er erzählt von seiner Jugend in Deutschland und von den Schwierigkeiten, denen er als Sohn von Gastarbeitern ausgesetzt war. Damit bekommt der Leser zusätzlich zu Sinems Sicht einen kurzen Einblick in die Entwicklung türkischen Lebens in Deutschland. Die Autorin ist sehr gut in der Lage diese darzustellen, da sie selber Deutschtürkin ist.
Das Buch ist empfehlenswert für jeden jugendlichen Leser. Es fördert das Verständnis für andere Kulturen in Deutschland und zeigt, dass es mithilfe vieler einen Weg gibt, sich gegen Fremdenfeindlichkeit zu wehren.