Sei lieb und büße

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• Freundschaft

Teaser

Sina ist umgezogen und hat sich in ihren Basketballtrainer Rik verliebt, der auch an ihr Interesse zeigt. Nach einem Fahrradunfall fällt Rik ins Koma. Sina wüsste nicht, was sie ohne ihre neuen besten Freundinnen Tabea, Laureen und Bessy täte - zumal sie auch noch von Céline, die eifersüchtig zu sein scheint, gemobbt wird. Doch dann häufen sich die Hinweise, dass Riks Unfall gar kein Unfall war... Sina sucht nach der Wahrheit und begibt sich damit in große Gefahr.

Beurteilungstext

In Clarks neuem Thriller geht es um Liebe, Verrat und das Netzwerk Facebook, das, wenn falsch benutzt, großen Schaden anrichten kann und auch bewusst für Hasskampagnen gegen Einzelne eingesetzt werden kann. Die Themen treffen also absolut die Interessen der Jugendlichen und zeigen - wie aus pädagogischer Sicht oft erwünscht - auch die Kehrseite der Medaille, ohne mit erhobenem Zeigefinger Schülern Gefahren aufzeigen zu wollen. Leider ist der Anteil an ""Zickenkrieg"", der bei allen Konflikten im Buch eine große Rolle spielt und auch als Motiv für Mord, Hass und Mobbing dient, sehr hoch, so dass gerade Jungs wohl oftmals einfach den Kopf über die Probleme der Mädchen schütteln. Die Eifersüchteleien und Hinterhältigkeiten zwischen Mädchen nehmen ein fast unrealistisches Ausmaß an.

Interessant ist der Aufbau des Thrillers: Es wird aus Sinas ""Opfersicht"" in der 3. Person erzählt, unterbrochen von Gedankenwiedergaben einer anfangs noch unidentifizierbaren ""Täterin"", die Sinas Handlungen und ihr Schicksal boshaft kommentiert und bereits Hintergründe von Ereignissen deutlich macht. Gerade diese Gedankenwiedergaben tragen dazu bei, dass das Buch anfangs ein ""Pageturner"" ist, denn Hinweise auf die Wahrheit werden nach und nach eingestreut und der Leser hat mehr Wissen und eigene Vorahnungen als die Hauptfigur und hat mehrfach ein Bedürfnis, sie zu ""warnen"" oder zu ""retten"". Gegen Mitte des Buches wird allerdings dieser Perspektivenwechsel ein Problem, da durch die Gedanken der Täterin eigentlich offensichtlich ist, was noch alles geschehen wird, so dass nur das Motiv noch unklar bleibt. Tagebucheinträge von Riks Exfreundin Mia, die sich vor einem Jahr das Leben genommen hat, geben der Handlung größere Dramatik, zeigen aber so deutliche Parallelen zu der gegenwärtigen Handlung, dass auch hier nicht mehr viel unklar ist.

Alles in allem ist der Roman trotz einiger Längen in der Mitte, wo die Handlung etwas ins Stocken gerät, empfehlenswert, v.a. für Mädchen ab der 8. Jahrgangsstufe. Aufgrund der o.g. Themen eignet sich das Buch auch als Schullektüre, wenn auch die Unterhaltung und das Lesen aus Spaß im Vordergrund stehen soll.