Sehen wir uns morgen
- Autor*in
- Kuipers, Alice
- ISBN
- Übersetzer*in
- Strüh, Anna
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 236
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein bewegender Roman über ein Mutter-Tochter-Verhältnis.
Beurteilungstext
Claire ist 15 Jahre alt und lebt seit der Trennung der Eltern mit ihrer Mutter zusammen, die als Ärztin auf einer Entbindungsstation arbeitet.
Claire lebt wie viele Mädchen ihres Alters. Sie verabredet sich mit Freundinnen, kümmert sich um ihr Haustier, erledigt Besorgungen für den Haushalt und geht ab und zu Babysitten.
Da ihre Mutter sehr engagiert ihren Beruf ausfüllt, sehen sich Mutter und Tochter nicht allzu oft. Absprachen und Informationen werden auf Klebezetteln an der Kühlschranktür übermittelt und sind äußerst vielfältig. Seitens der Mutter sind es oft Einkaufsaufträge oder Erinnerungen, dass z.B. der Kaninchenkäfig gesäubert werden muss, oder es sind Neuigkeiten aus dem Krankenhaus, die sie Claire schriftlich erzählt. Claires Mitteilungen an die Mutter sind sehr breit gefächert. Häufig sucht sie ihren Hausschlüssel, spricht Termine ab oder mahnt ihr Taschengeld an. Nicht selten informiert sie die Mutter über kleine Erlebnisse oder wichtige Nachrichten.
Manchmal fechten die beiden auch Streitereien per Zettel aus. Meist aber ist ihre Kühlschrankkorrespondenz sehr liebevoll und freundlich.
Nach einem Arzttermin ist nichts mehr wie bisher. Bei der Mutter wird Brustkrebs diagnostiziert. Zunächst ist sie sehr optimistisch und glaubt, dass alles ein gutes Ende nimmt. Mit fortschreitender Krankheit werden die Mitteilungen auf den Zetteln länger und beschränken sich nicht mehr nur auf das Nötigste. Mutter und Tochter tauschen sich intensiver Gedanken, Gefühle und Befindlichkeiten aus.
Als Claire 17 Jahre alt wird, lebt ihre Mutter nicht mehr. Claire wohnt jetzt bei ihrem Vater und ist mit James aus ihrer Schule befreundet.
Ein beeindruckender und bewegender Roman, der sehr zum Nachdenken anregt. Ich habe mich ernsthaft gefragt. ob bei einem so gravierenden Einschnitt ins Leben beide nicht häufiger hätten Zeit finden können, um persönlich miteinander zu reden und den Gedankenaustausch nicht ausschließlich auf Zettel zu beschränken.
Durch den tragischen Verlauf der Krankheit ist Claire zu einer Frau gereift.
Da der Roman nur aus Mitteilungszetteln besteht, ist auch der Buchaufbau ungewöhnlich. Manche Informationen bestehen nur aus einem Satz; daher ist auf etlichen Buchseiten nur eine Zeile gedruckt.
Trotz weniger Worte ein Buch mir großer Ausstrahlung.