Sehen wir uns morgen?

Schlagwörter

• Familie
• Gender/Geschlecht
• Krankheit

Teaser

Claire und ihre Mutter sehen sich fast gar nicht mehr. Die Mutter muss arbeiten und Claire geht in die Schule, trifft sich mit ihren Freundinnen und Freunden und hat jede Menge zu erledigen. Damit sie sich trotzdem alle wichtigen Informationen zukommen lassen können, kleben sie sich gegenseitig Zettel an die Kühlschranktür.

Beurteilungstext

Zuerst sind diese Zettel recht kurz und drehen sich eigentlich nur um die Tatsache, dass beide glauben, dass es mal wieder an der Zeit wäre, ein wenig mehr Zeit miteinander zu verbringen. Doch irgendwie kommt immer etwas dazwischen. Dann ändert sich der Ton der Zettel, ganz allmählich und unaufdringlich. Schließlich stellt sich heraus, dass die Mutter schwer krank ist und nicht mehr lange leben wird. Trotzdem findet ein Großteil der Kommunikation der beiden immer noch mithilfe der Kühlschranktür statt.
Obwohl man nur Ausschnitte aus ihrem Leben erfährt, fühlt man sich zu Claire und ihrer Mutter hingezogen, lernt die beiden recht gut kennen und verstehen und hofft, dass sich nicht bewahrheitet, was man irgendwann zu ahnen beginnt.
Der Autorin gelingt es mit wenigen wohl formulierten Sätzen eine ganze Welt erstehen zu lassen, in der sich lebendige Menschen bewegen, mit denen man mitfühlt. Insgesamt ist so ein schmales Buch entstanden, das eigentlich wenig Text enthält, dafür aber umso mehr Inhalte vermittelt.
Der Umschlag ist komplett in einem gedeckten rosa gehalten, die Schrift ist weiß, so dass sich als Zielgruppe automatisch Mädchen ergeben. Allerdings denke ich, dass es durchaus auch ein Buch für Jungs ist.