Seeräuber-Moses

Autor*in
Boie, Kirsten
ISBN
978-3-8337-2400-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2009
Lesealter
8-9 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach einem Sturm holen die Seeräuber Treibgut an Bord: eine Waschschüssel mit einem schreienden Bündel - einem Baby. Nachdem Moses getauft ist, stellt sich dessen weibliches Geschlecht heraus. Schnell wird Moses zum Liebling der Mannschaft, bis sie in einer finsteren Spelunke gekidnappt wird. Damit zusammen hängt die Suche nach dem Blutrubin, den Moses als rechtmäßige Besitzerin schließlich findet, sodass sie vom Findelkind zur Prinzessin wird.

Beurteilungstext

Kirsten Boie, gelesen von Karl Menrad - das kann nur gut werden. Wie gut das aber wird, davon zeugen 340 köstliche Minuten Hörzeit.
Menrads sonst leicht österreichische Sprachmelodie weicht hier härteren Klängen, wenn er das Leben auf der “Wüsten Wally” schildert. Aber wie die Seeräuber selbst wird auch seine Stimme weicher, als die Kerle sich von einem schreienden Säugling um den Finger wickeln lassen. Menrad knödelt norddeutschen Dialekt, er singt düstere Piratenlieder, spricht hell die Kinder Moses und Hannes und krächzt dessen sprechende Dohle. Als Erzähler spricht er den Hörer direkt an, führt ihn in die Geschichte ein und durch sie hindurch, erklärt die Seemannssprache und Vorausgegangenes, wundert sich und hilft dem Hörer auf die Sprünge.
Die Geschichte hat sehr viel Atmosphäre und historisches Kolorit, so dass die Eckpunkte der “dunklen Zeiten” der Seeräuberei vor dem kindlichen Auge erstehen. Und das verträgt sich mit einer Geschichte, in der am Ende alles gut wird und die kindliche Vernunft über Habgier und Zwist siegt. Das märchenhafte Ende ist zwar ab einem gewissen Zeitpunkt voraussehbar, aber der Erzähler kalkuliert das klug ein und unterstellt dem Hörer ein Verstehen, mit dem er der Hauptfigur voraus ist.
Die Hörzeit fliegt nur so vorbei - zur Verlängerung des Vergnügens kann man nach jeder CD eine Hörpause einlegen, die auch länger sein kann, denn der Stoff ist gut auf die vier CDs verteilt und durch instrumentale Piratenmusik getrennt - ganz schnell findet man da wieder den Anschluss.
Fazit: Eine schöne Geschichte mit geschickten Erklärungen, ein toller Sprecher und Sänger, passende Zwischenmusik - da freut man sich über jede CD, die noch vor einem liegt!

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Diese Rezension wurde verfasst von sr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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