Sechzehn. Das Leben ist so. Oder anders.
- Autor*in
- Wicher, Manu
- ISBN
- 978-3-949178-26-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 378
- Verlag
- PROOF Verlag
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Erfurt
- Jahr
- 2024
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
- Preis
- 15,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Deutschprüfung. Die Klasse sitzt in der Schulaula und schreibt die schriftliche Prüfung. Vier Stunden, in denen die Gedanken der Sechzehnjährigen und ihrer Lehrerin nicht ständig um das Thema des Aufsatzes oder der Erörterung kreisen, sondern auch abschweifen und uns mitnehmen in das komplizierte Universum des Erwachsenwerdens und die empathische Begleitung durch eine engagierte Lehrerin.
Beurteilungstext
Sechzehn junge Menschen lernen wir kennen in all ihrer Verschiedenheit und sehen sie an einem wichtigen Punkt ihres Lebens. Die Schulzeit endet bald und jeder schlägt einen anderen Weg ein. Selbstbewusstsein und Bedenken, Gedanken über die Vergangenheit, die aktuellen Ereignisse und den Weg nach der Schulzeit nehmen uns mit und lassen ein Panorama dieser Klasse entstehen. Stellvertretend für viele Klassen mit ihren Freundschaften und Konflikten, den familiären Kontexten der Heranwachsenden, der Herkunft und der erwachenden Sexualität nimmt uns die Lehrerin als empathische Ich-Erzählerin mit in diese Abschlussklasse, mit der auch sie ihren Beruf als Lehrerin vorerst beendet. Sie trägt die Rahmenhandlung mit ihren Erinnerungen und Hoffnungen zu jedem Schüler und jeder Schülerin sowie ihrem eigenen Kontext, der nicht weniger spannend ist. Jeder der 16 Jugendlichen ist Hauptfigur in einem Kapitel und wir erhalten aus der personalen Erzählperspektive Einblicke in das Leben des jeweiligen Protagonisten.
Die Struktur des Romans lässt uns immer weiter hineinfinden in diese Klasse und es entsteht eine steigende Spannung, die einen nicht mehr loslässt bis zu einem gleichermaßen überraschenden wie beklemmenden Schluss. Da jeder von uns eine Schulzeit erlebte, kann man sich gut in die Charaktere mit all ihrer Unterschiedlichkeit hineindenken und die Fäden innerhalb der Klassengemeinschaft nachvollziehen. Auch dieses Gefühl vom Ende eines Lebensabschnitts ist den erwachsenen Lesern vertraut und für Jugendliche ab 14 Jahren wird der Wiedererkennungswert der Geschichten in diesem Buch sehr anregend sein.
Der erzählende Schreibstil mit wenigen Dialogen spiegelt den Handlungsablauf der Rahmenhandlung wider, da sich fast alles während der Prüfung in den Gedanken der Personen abspielt. In den einzelnen Kapiteln kann man jedoch gut den Sprachduktus der verschiedenen Jugendlichen bzw. der Lehrerin nachempfinden und unterscheiden.
Ein sehr ansprechendes Layout mit dem Faden eines Wollknäuels, der sich durch die Kapitel zieht, rundet dieses durchweg gelungene Buch ab. Es ist als Klassenlektüre sehr zu empfehlen, wobei man es mit unterschiedlichen Herangehensweisen erschließen kann.