Sechs Männer

Autor*in
McKee, David
ISBN
978-3-314-10248-6
Übersetzer*in
Bodmer, Thomas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
McKee, David
Seitenanzahl
42
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Bilderbuch als Lehrstück: Wie aus einer Gemeinschaft, die sich in Frieden entwickeln will, ein Aggressor und Eroberer wird. Am Ende bleibt die Frage, ob dieser Weg notwenigerweise immer wieder neu gegangen werden muss - oder ob man aus der zwangsläufig erscheinenden Abfolge wenigstens zukünftig entkommen kann. Die bewusst einfach gehaltenen Bilder und der kurze Text beeindrucken stark.

Beurteilungstext

Wir wollen alle nur ""in Frieden leben und arbeiten"". So auch die sechs Männer, deren Herkunft wir nicht kennen. Wir wissen nur, dass sie unterwegs sind, auf der Suche nach diesem Ort, an dem sie sich ein Heim bauen und glücklich leben können, ohne Neid von Nachbarn oder Streit. Mit wachsendem Reichtum jedoch nehmen auch die Sorgen zu, dass dieser Diebe anlocken könnte. Wer aber seinen Besitz schützt, kann ihn selbst nicht mehren und braucht entweder Arbeiter oder Bewacher. Die Sechs stellen Soldaten ein, greifen Nachbarn an, vergrößern ihre Armee - die Geschichte nimmt ihren Lauf.
David McKee bietet keine Lösungen an, wie man diesen Kreislauf durchbrechen kann, er zeigt nur auf, wie sich die Entwicklung selbstständig macht und in eine Situation führt, wie wir sie zu Beginn hatten: Alles verloren! Kein Besitz! Sechs Männer auf der Suche nach einem Ort, wo man ""in Frieden leben und arbeiten"" kann. Diesmal sind es zweimal sechs Männer, die einen suchen den Ort links, die anderen rechts.
Auffällig an der Geschichte: Es sind keine Frauen dabei, keine Kinder, keine Familien. Die Personen sind Karikaturen, aus dünnen schwarzen Linien geschaffen: übertriebene Nasen, Körper wie umgedrehte Kaffeebecher, an die rechteckige Arme und Beine wie geklebt stecken. Dabei ist jede Figur in dem ähnlich gleichen Rahmen individuell ausgestaltet, tragen Bärte oder Kappen, gemusterte Kleidung, die den Reichtum markieren. Die anderen, die im Lauf der Geschichte überfallen werden, sind wie naive, von Kindern gezeichnete Bilder. Und die Soldaten sind uniformiert, wenige Unterscheidungen, Körper, die in Kettenhemden stecken, die Schwerter sind blank und die Menge der Pfeile verdunkeln fast den Himmel.

Die Botschaft der Geschichte verstehen schon Kinder ab vier Jahren, auch wenn sie die gesellschaftliche Dimension noch nicht sehen. Vielleicht finden sie die Stelle, an der das Unheil seinen Lauf nimmt, nämlich die Angst der Besitzenden vor Dieben. Vielleicht sehen sie auch einen Lösungsansatz, warum es Diebe gibt, dass es vielleicht gar keine Diebe geben muss.
Und von dort aus muss man allein weiterdenken. Das Buch gibt die Vorlage dazu.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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