SCYTHE Der Zorn der Gerechten

Autor*in
Shusterman, Neal
ISBN
978-3-7373-5507-0
Übersetzer*in
Lutze, KristianKurbasik, Pauline
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
524
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2018
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Kein Klimawandel, keine Armut, keine Hungersnöte, ein bedingungsloses Grundeinkommen und eine durchschnittliche Lebensdauer von mehreren hundert Jahren. Eine perfekte Welt.
Doch wer sorgt für den Tod, und was passiert, wenn das Mächteverhältnis in einer solchen Welt aus den Fugen gerät?

Beurteilungstext

In der Postmortalen Welt ist nicht nur der Tod ein Phänomen der Vergangenheit, sondern auch die Umweltzerstörung, der Klimawandel, Armut und Hungersnöte sind für die Menschen Sorgen einer anderen Zeit. Der Zentralcomputer „Thunderhead“, die empfindungsfähige Anhäufung allen Wissens, aller Weisheit und aller Erfahrungen der Menschheit hat die existenzbedrohenden Probleme des 21. Jahrhunderts gelöst und besitzt die nahezu uneingeschränkte Kontrolle über die Erde. Was nicht in seiner Kontrolle liegt, sind der Tod und dessen Hüter. Die sogenannten „Scythe“ sind Menschen, die für das Töten von Menschen verantwortlich sind.
Die Skythetum bildet eine mächtige Oberschicht, die sich von der allgemeinen Bevölkerung absetzt. Ihre Mitglieder sind eine organisierte und hierarchisch aufgebaute Gruppe. Das „Nachlesen“, also das Töten von Menschen, unterliegt strengen moralischen Vorstellungen, die von den machthabenden Scythe vorgegeben werden.
Im zweiten Teil der Trilogie gehen Citra und Rowan, die beiden Hauptprotagonisten, getrennte Wege. Citra hat die Aufnahme in das Scythetum geschafft, Rowan hingegen hat seine Ausbildung frühzeitig abgebrochen. Er hat sich stattdessen solche Scythe vorgenommen, die ihre Nachlese unmoralisch durchführen, und auch Citra steht für eine respektvolle Nachlese. Über die Art der Nachlese und viele weitere Aspekte des Scythetums sind die Scythe in zwei Lager gespalten. Es gibt das Lager der „Alten Garde“ und das der „Neuen Ordnung“. Die „Neue Ordnung“ versucht, an die Macht zu kommen, um die Nachlese willkürlicher und nach ihren Interessen gestalten zu können. Citra und Rowan kämpfen in parallel stattfindenden Handlungen in diesem Kampf der Interessen. Die Konflikte spitzen sich zu, bis letztendlich die „Neue Ordnung“ die Macht innerhalb des Skythetums an sich reißt und eine neue Ära beginnt.
Am Ende jeden Kapitels schaltet sich der Thunderhead mit einem Kommentar zum aktuellen Geschehen oder mit einer Wissensanreicherung aus der Vergangenheit ein. Diese Kommentare eröffnen eine neue Ebene der Handlung und geben der Erzählung durch die Parallelität der Erzählperspektiven Tiefe. Die Kommentare helfen durch ihre zusätzlichen Informationen auch beim Aufbau einer schlüssigen mentalen Repräsentation der dargebotenen Welt.
Der Autor hat eine schlüssige Handlung mit unerwarteten Wendungen und regelmäßigen Spannungsbögen entworfen. Obwohl es einige ruhige Sequenzen gibt, wird eine unterschwellige Grundspannung aufgebaut, die das Buch trotz seiner 544 Seiten zu einer schnellen Lektüre werden lässt. Die Geschichte spitzt sich immer weiter zu, bis sie in einem leider etwas überdramatisiertem Ende gipfelt.
Durch den Bezug der fiktiven Welt zum 21. Jahrhundert bietet sie den Rezipienten die Möglichkeit der Selbstreflexion. Welche Aspekte der fiktiven Welt sind im Vergleich zu unserer Welt erstrebenswert und welche haben einen dystopischen Charakter? Welche Veränderungen müssten in der heutigen Zeit vorgenommen werden, um einen bestimmten Zustand in der Zukunft zu erreichen? Das Buch bietet eine altersgerechte Grundlage für solche und andere weiterführenden Gedanken.
"SCYTHE Der Zorn der Gerechten" ist ein packender Science-Fiction-Thriller mit inhaltlicher Tiefe.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

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