Schwein sein
- Autor*in
- –
- ISBN
- 978-3-407-79567-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Friese, Julia
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2013
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wenn ein Kind sich etwas ""ganz dringend"" wünscht und die Eltern es ihnen ermöglichen können, machen sie das manchmal auch. Coco darf sich am Bauernhof ein Ferkel kaufen (nein, nicht für ein Grillfest!). Aber das Leben ist nicht nur einfach. Schweine werden sehr schnell sehr groß und die Wohnung wächst nicht mit. Die witzige Geschichte und die sehr passenden Bilder dazu transportieren auch ein bisschen schwarzen Humor, und das ist gut so.
Beurteilungstext
James Taylor hatte ein Schwein (Mona), Hannes Wader hatte ein Schwein (Monika), jetzt hat Coco auch ein Schwein (Lotte). Jedenfalls erst einmal ein Ferkel. Es war ganz einfach. ""Ich wünsche mir ganz dringend ein Schwein ... ganz dringend."" Mama achtete mehr darauf, dass in ganzen Sätzen gesprochen wird und Papa war sprachlos. Also beschlossen. Coco bekommt ein kleines, junges Schwein. Es ist ganz einfach mit Schweinen, Hauptsache, es gibt genug zu essen, ""alle sind gesund und kennen ihren Platz"". Selbstverständlich muss Lotte in einem kleinen Ställchen schlafen, aber ""was Eltern nicht sehen können, kann sie auch nicht ärger."" Selbstverständlich schläft Lotte des Nachts bei Coco im Bett.
Alles hätte in alle Ewigkeiten so weitergehen können, aber nicht nur Menschen haben die Eigenschaften zu wachsen, Schweine werden noch viel schneller größer, kräftiger und schwerer. Fast wie ein Elefant so schwer. ""Ich wünsche mir ganz dringend einen Elefanten"", sagt Coco. Den bekommt sie zwar nicht, aber Lottes Tage im Leben im Haus von Cocos Familie sind gezählt. Ob auch die Tage von Lotte selbst gezählt sind und wie die Geschichte endet, wird hier selbstverständlich nicht verraten.
So humorvoll und doch treffend Christian Duda schreibt, so witzig zeichnet Julia Friese. Das beginnt mit dem (Kartoffel-) Druck auf dem Vorsatzpapier: Schweinenase neben Schweinenase, leicht unordentlich, hier ein Klecks, dort zu viel Farbe. Ein bisschen frech, dann Coco, der die Illustratorin eine Nase gibt, die der Steckdosen-Nase von Schweinen doch ziemlich ähnlich sieht - und ihre blassrosa farbene Haut unterstreicht die Anspielung. Wenn das Mädchen mit ihrem Ferkel in ihrem Zimmer ein Essen bereitet, sieht es ebenfalls eher nach Stall aus als nach Essraum.
Das pädagogisch ziemlich unkorrekte Buch lebt genau davon, auch wenn es sogar eine kleine Moral gibt: Nicht alles, was man sich wünscht, müssen die Eltern ihren Kindern ermöglichen. Und darüber hinaus wissen wir jetzt auch, dass ein Schwein Bedürfnisse nach Sauberkeit und Freundschaft hat.
Als kleine Gemeinheit am Ende steuert Julia Friese zum Impressum noch ein kleines Bild bei: angeschnittene Salami auf einem Holzbrettchen.