Schwarzes Wasser

Autor*in
Beyerlein, Gabriele
ISBN
978-3-522-18199-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
342
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Noch kann der Flößer Bruchmeier seine Familie mit seiner Hände Arbeit ernähren. Doch am Horizont braut sich Unheil zusammen, die Bahn macht die Flößer überflüssig. Plötzlich steht die Familie vor einer schweren Entscheidung und verläßt Haus und Hof. Der Vater setzt seine ganze Hoffnung auf Amerika. Werden damit die Sorgen der ganzen Familie gelöst werden?

Beurteilungstext

“Schwarzes Wasser” ist ein Buch der Extraklasse. G. Beyerlein versetzt uns in die Zeit bedeutsamer Entwicklungen und Entscheidungen Mitte des 19. Jahrhunderts in Süddeutschland. Ihre sprachliche Kompetenz, ihr fundiertes historisches Wissen, ihre akribische Recherche und ihre Fähigkeit das alles in einem informativen, spannenden und eindrucksvollen historischen Roman zu bündeln, ist einfach beeindruckend. Glänzend gelungen die Lokalisation der Orte der Handlung, seien es die Herrschaftsgebiete um 1850 oder die Gegend der Romanhandlung. Aufrichtig und natürlich gestaltet die Autorin ein Nachwort, das der erfundenen Geschichte um Ludwig Bruchmeier und seiner Familie viele erhellende Momente verleiht. G. Beyerlein zeigt dem Leser, vor allem dem jungen Leser, dass im Laufe der Menscheitsgeschichte nichts ewigen Bestand hat. Der Flößerstand verliert durch den Bau einer Bahnlinie von heute auf morgen an Bedeutung, ein geachteter und vor allem gut bezahlter Berufsstand verschwindet von der Bildfläche. Heimarbeit wird durch die industrielle Revolution abgelöst. Kinderarbeit ist gang und gäbe, um so das Überleben von lohnabhängigen Menschen zu sichern. Gegen die Welt des Profits, der Ausbeutung ganzer Bevölkerungsgruppen, der gesellschaftlichen Missachtung der menschlichen Würde, setzt die Autorin einen Gegenpol. Es ist nicht der Vater, der in der Krisenzeit für die Sicherheit der Familie sorgt, nein es ist die Mutter, die für familiäre Kontinuität sorgt. Behutsam und unaufgeregt spricht sie die Schwächen der Menschen und die Schwächen der vermögenden Schichten an. Persönliches und politisches Versagen werden ebenfalls thematisiert. “Schwarzes Wasser” ist ein Buch, das den Leser zum Nachdenken herausfordert.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPPO .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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