Schwarze Häuser

Autor*in
Ludwig, Sabine
ISBN
978-3-7915-1204-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
349
Verlag
Dressler
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sabine Ludwig erinnert sich in diesem Buch an eine Zeit aus ihrer Kindheit. Sie wurde wie andere Kinder aus der Großstadt auf eine Nordseeinsel verschickt. Nichts ist so, wie wir es aus heutigen Einrichtungen kennen. Trotzdem entwickeln sich Freundschaften unter den Mädchen. Sehr abgeschnitten von der Außenwelt mussten sie sich mit der Situation arrangieren. So wie Kinder sind, machten sie gemeinsam das Beste aus der Situation, lachten, heckten Streiche aus und überstanden so die Zeit.

Beurteilungstext

Beim Lesen dieses Buches wusste ich nicht, was ich denken sollte. Die Geschichte der 4 kleinen Mädchen, die in einem Kinderkurheim auf einer Nordseeinsel sind, unterscheidet sich so vollkommen von allem, was ich je über Kuren gehört oder erlebt habe. Schon der Begriff Kur ist hier völlig falsch, denn es handelt sich eigentlich um ein Straflager. Sabine Ludwig erzählt so lebensnah, so anschaulich, so emotional, dass man glaubt, dabei zu sein. Der Geruch des verdorbenen Essens, die unfreundliche , herrische Stimme der Erzieherin, die ungemütlichen Räume lassen einen wirklich voller Traurigkeit und Hilflosigkeit zurück. Wenn man sich vor Augen führt, dass alles der Wahrheit entspricht, wird es noch schlimmer. Bis kurz vor Schluss hat keiner den Kindern geholfen, sich für das Unrecht wahrscheinlich gar nicht interessiert.
Das Buch liest sich flüssig. Der Wunsch, es trotzdem nicht zu Ende zu lesen, bestand durchaus.
Nur unter dem Aspekt, geschehene Dinge nicht zu vergessen und diese auch mit dem heutigen Standart zu vergleichen, war der Grund, aufmerksam weiterzulesen. Als Erwachsener, mitten im Leben stehend, frage ich mich, wem und warum ich das Buch empfehlen soll? Kindern, die sogar meist mit Mutter zur Kur fahren, wahrscheinlich nicht. Kindern, die allein fahren, ganz bestimmt nicht. Natürlich sind viele Jahre vergangen, aber eine Kur bedeutet doch auch heute noch den zeitweiligen Verlust seiner Familie, seiner Freunde und seiner häuslichen Umgebung. Trotzdem hat das Buch in den richtigen Händen durchaus seine Berechtigung. Es erzählt ja außer den schlimmen Dingen auch von Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Verständnis und natürlich auch von der außerordentlich schönen Landschaft und Natur einer Nordseeinsel. Lustige Begebenheiten und mutige Aktionen helfen den Kindern, die doch schreckliche Zeit gemeinsam zu überstehen. Allgemeinbildende Wirkung wie zum Beispiel die längst in Vergessenheit geratenen Dinge, die am Ende des Buches aufgemalt und beschrieben wurden. Ein kleiner Test bei Schulkindern zeigte, dass selbst das Telegramm nicht mehr bekannt ist. 23 Kapitel erhielten je eine kleine, schwarz-weiße, liebevolle Zeichnung.
Zusammenfassend schlage ich dringend eine mehrfache Lektüre vor. Besonders in den heutigen modernen und schönen Kinderkureinrichtungen könnte nach der Eingewöhnungszeit sowohl Eltern als Kinder
durch eine Buchvorstellung mit ausgewählten Textbeispielen erfahren, dass es nicht immer so schön war.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kl..
Veröffentlicht am 01.01.2010

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