Schwanengrab

Autor*in
Schwarz, Petra
ISBN
978-3-423-71539-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
304
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Samantha zieht nach dem Tod ihrer Mutter aus den USA ins Heimatland ihres Vaters, Deutschland. Schon beim Betreten des Klassenraums schlägt ihr eine Welle der Ablehnung entgegen. Es folgen Mobbing und Drohbriefe. Erst allmählich findet Sam heraus, dass sie wie eine ehemalige Mitschülerin aussieht, die erst kürzlich unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Sams Einsamkeit und ihre Naivität bringen sie in gefährliche Situationen. Mit Hilfe ihrer beiden neuen Freunde wird der Mord aufgeklärt.

Beurteilungstext

Bereits der Titel und das Cover des Taschenbuchs mit dem schwarzen, gespiegelten Schwan auf blauem Hintergrund lassen Unheilvolles vermuten. Zitat und Prolog auf den Seiten 6 und 7 verstärken die mysteriöse Stimmung, so dass man neugierig den Roman zu lesen beginnt, der das Unbehagen mit den ersten Abschnitten weiter verstärkt. Die Ich-Erzählerin Samantha, genannt Sam, nimmt den Leser mit in ihre ausweglose Situation, eine neue Klasse betreten zu müssen an der Seite eines Schulleiters, der ebenfalls ""bleich"" und ""müde"" ist.
Dank des relativ großen Buchdrucks fliegen die Seiten nur so dahin, denn die Autorin versteht es geschickt, den Leser an Sams Schicksal zu fesseln, weil sie wichtige Informationen wohl dosiert gibt und bis kurz vor dem Ende eine falsche Fährte legt.
Erst allmählich erfährt der Leser, dass Sams Mutter bei einem Unfall ums Leben kam, ihr Vater in sein Heimatland Deutschland zurückkehrt gegen Sams Proteste und sich dort in seine Arbeit vergräbt, so dass sich Sam mit ihren Nöten allein gelassen fühlt. Sie leidet darunter, dass sie ihre vertraute Schule und vor allem ihre Freunde hat zurücklassen müssen. Alle in ihrer neuen Klasse begegnen ihr mehr oder weniger deutlich mit Ablehnung bzw. Feindschaft. Erst allmählich findet Sam heraus, dass sie einer vor den Sommerferien verstorbenen Mitschülerin zum Verwechseln ähnlich sieht. Sam durchlebt Mobbing, Drohbriefe und Verfolgungen. Halt findet sie nur bei Christoph, der als Primus ebenfalls ein Außenseiter ist, Neela, einer ehemaligen Schülerin der Klasse, die sehr exzentrisch ist und ebenfalls aus der Klasse gemobbt wurde, und ihrer Chatbekanntschaft Mike, der sie jedoch in gefährliche Situationen bringt.
Durch ihn werden Gefahren einer Internetbekanntschaft thematisiert, was allerdings nicht ganz überzeugen kann, weil die Naivität, mit der Sam den Anordnungen ihres Chatfreundes folgt, nicht zu ihrer Personenzeichnung passt, denn sie wird als sehr intelligent dargestellt.
Durch eigene Nachforschungen, die sie in große Gefahren bringen, und mit Hilfe von Neela und Christoph wird der Tod der Mitschülerin am Ende aufgeklärt, nachdem Sam selber in eine lebensgefährliche Situation gerät. Die Entdeckung des Täters ist für den Leser überraschend, weil die Autorin falsche Spuren legt. Dabei spielt die Aufführung von ""Schwanensee"" als Theaterstück eine wichtige Rolle, die dem Buch den Titel gibt.
Das Buch fesselt jugendliche und erwachsene Leser von der ersten Seite an. Es ist flüssig geschrieben, leicht und schnell zu lesen und dürfte Mädchen, die sich für Theater, Ballett und Freundschaft interessieren, besonders ansprechen. Dies wird noch durch die aufkeimende Liebe zwischen Christoph und Sam, die ein Happy End findet, verstärkt.
Eingeschworene Krimi-Fans, die das Buch auf Grund der Klassifikation als Thriller kaufen, dürften jedoch enttäuscht sein, wenn sie Hochspannung und blutige Morde erwarten.
Als Debütroman ist ""Schwanengrab"" eine vielversprechende Leistung der Autorin.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Anmq.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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