Schulausflug mit Oma

Autor*in
Zett, Sabine
ISBN
978-3-570-17293-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Göhlich, Susanne
Seitenanzahl
176
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,99 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Klassenfahrt der 4a wurde gestrichen, da es keine Zuschüsse mehr gibt und zwei Lehrerinnen schwanger sind. Fabians Oma erklärt sich mit noch drei anderen Großeltern bereit, die Betreuung der Kinder zu übernehmen. Allerdings geht es nicht wie geplant in die Jugendherberge, sondern drei Tage in ein Kurhotel mitten in die Pampa. Zu allem Überfluss müssen Fabian und sein Freund sich dort auch noch das Zimmer teilen mit Martin, den niemand aus der Klasse ausstehen kann.

Beurteilungstext

Der Ich-Erzähler Fabian freut sich zunächst sehr, dass seine Oma als Begleitperson mitkommt zu einer dreitägigen Klassenreise. Allerdings ändert sich das schnell, da er ihr immer wieder klarmachen muss, dass sie nicht Fabi-Hase zu ihm sagen soll. Als er und sein Freund sich dann auch noch das Zimmer mit Martin teilen müssen, sinkt seine Stimmung auf den Nullpunkt. Martin und seine Zwillingsschwester sind seit über einem halben Jahr in der Klasse, und beide werden von allen gemieden, weil sie in der „Grau- Siedlung“ wohnen. Das ist der Ortsteil, über den die Eltern der Kinder häufig schimpfen, weil er ziemlich heruntergekommen ist.
Die Gäste des Kurhotels, in welchem die Großeltern mit den 20 Kindern absteigen, erweisen sich als relativ kinderfeindlich, und statt eines Fußballplatzes gibt es eine Saline, Schlammbäder und Massagen. Martin und seine Schwester scheinen ein Geheimnis zu haben, denn Martin lässt seine Tasche nie aus den Augen. Erst als sich die Sache auflöst, (ein mitgeführter Goldhamster), legen alle Kinder ihre Abneigung gegen Martin und seine Zwillingsschwestern ab, und beide sind plötzlich voll im Klassenverband integriert.

Die Zeichnungen in dem Buch lockern den Inhalt ein wenig auf und geben den dazugehörigen Text gut wieder. Die Erzählweise wirkt leicht hölzern, entspricht nicht immer dem Erzählstil eines Neunjährigen, und die Handlung sowie der Spannungsbogen werden künstlich in die Länge gezogen. Viele Verhaltensweisen der Großeltern, die wahrscheinlich lustig sein sollen, wirken nicht nur an den Haaren herbeigezogen, sondern hinterlassen in manchen Situationen ein negatives Bild von ihnen. Es gibt einen Zickenkrieg zwischen den beiden Großmüttern, die nicht nur um die Gunst der Kinder buhlen, sondern auch um die des einen mitfahrenden Großvaters, während der andere, der vor den Eltern nur einen Gehstock benutzt, bei den Kindern den Rollator hervorholt zum Laufen. Die Kinder haben fast alle am Bingo Nachmittag mit den alten Leuten des Kurhotels Freude, und alle vier Betreuer machen Mittagsschlaf und erwarten, dass die Kinder das ebenfalls tun. Auch die Tatsache, dass alle Kinder ein Smartphone dabei haben und sich beim Essen gegenseitig Nachrichten schicken, scheint niemanden zu stören. Das alles hinterlässt bei mir einen ziemlich schalen Geschmack.

Es wird sehr häufig über die Vorurteile gesprochen, die von Seiten der Erwachsenen, insbesondere den Eltern, gegen die Bewohner der Grau Siedlung herrschen. Die Tatsache, dass die Kinder untereinander während der Klassenfahrt durch die Geschichte mit dem Hamster ihre Vorurteile ablegen, ist allerdings nicht gleichzusetzen damit, dass ihre Eltern das künftig auch tun. Das bleibt ungeklärt im Raum stehen.

Aus meiner Sicht ist das Buch nicht zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 22.11.2016

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