Schön wie die Acht

Autor*in
Huppertz, Nikola
ISBN
978-3-86429-484-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Jung, Barbara
Seitenanzahl
240
Verlag
Tulipan
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die bisher so „logische“ Welt des 12-jährigen Mathe-Genies Malte gerät von einem Tag auf den anderen aus den Fugen. Dabei spielt nicht nur seine rebellische und zugleich poetische Halbschwester eine entscheidende Rolle...

Beurteilungstext

Malte, ist nicht so gut darin, Freunde zu finden. Gut, dass der 12-Jährige einen passenden Rückzugsort in einer Mathe AG seiner Schule gefunden hat. Dort bereitet er sich mit Unterstützung seines engagierten Mathelehrers und dem älteren Schüler-Freund Kolja, auf seine langersehnte Teilnahme an der Landesrunde der kommenden Mathe-Olympiade vor. Tangenten, Parabeln, Kosinus und Co. eignet er sich meist rasch in Eigenregie an - ab und an hilft ihm ein Tipp seiner Mentoren, um selbst zur Lösung zu gelangen. So weit so gut - was in der mathematischen Welt wunderbar funktioniert, gelingt ihm dagegen im Umgang mit Menschen überhaupt nicht.
Spätestens mit dem vorübergehenden Einzug seiner rebellischen, unangepassten, 17-jährigen Halbschwester Josefine, ist nichts mehr so, wie es war. Josefine zieht für ein paar Wochen zu ihrem leiblichen Vater und damit in Maltes Familie. Ihre Mutter befindet sich nach einer Krebs-OP in der Reha.
Etwa zur gleichen Zeit erhält Malte Konkurrenz im Mathe-Olymp von der gleichaltrigen Lale aus der IGS, die zudem seine Gefühlswelt gehörig durcheinanderbringt.
Maltes erste Verliebtheit, Konflikte mit der Schwester und den Eltern katapultieren Malte aus seiner Komfortzone. Am liebsten möchte er die Augen vor der Realität verschließen und schnell wieder zu seinem gewohnten kindlichen Leben zurückkehren „Denn Gewohnheiten mag ich. Gewohnheiten sind wie Mathematik. Beide funktionieren immer, immer gleich (S.38).“
Nikola Huppertz gelingt mit „Schön wie die Acht“ ein rundum überzeugender Adoleszenzroman in flotter Sprache und mit viel Witz.
Dabei beschönigt sie nichts, benennt Probleme und lässt ihre Protagonisten wachsen. So hinterfragt Malte erstmalig seine Eltern, hadert mit seiner heimlichen Liebe zu Lale und versucht sich in die gedichteschreibenden Josefine, die zudem häufig der Schule fernbleibt, hineinzuversetzen.
Besonders schön sind die in den Text eingewobenen Gedichte, die Malte im Laufe der Geschichte, als sehr Bedeutsam für sich entdeckt - er entdeckt Lyrik als Mittel, um Gefühle und Erlebtes auszudrücken.
Barbara Jung, die nicht nur das Cover mit der grell-orange leichtenden Acht auf grauem Formelhintergrund gestaltet hat, lässt mithilfe ihrer stimmigen Schwarz-Weiß-Illustrationen, „Schön wie die Acht“ zu einem literarästhetischen Gesamtkunstwerk werden.
Das Buch eignet sich prima für die Klassenbibliothek und als Einstieg in die Poesie.

Heike Kielsmeier

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kh; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 08.02.2022

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