Schneewitchenfalle
- Autor*in
- Kuhn, Krystyna
- ISBN
- 978-3-401-06085-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 200
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 8,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Stella hat bei einem Autounfall ihre Mutter, ihren Bruder und ihr Gedächtnis verloren. Ihr Vater gibt seinen Traumberuf auf, um mit ihr zusammen das Drama zu überwinden. Sie ziehen auf die Nordseeinsel. Zur Seite steht ihnen die Jugendfreundin des Vaters. Stella lernt in der Inselschule ein merkwürdiges Gruftie-Mädchen und einen Gitarre spielenden Jungen kennen, die ihr, als sich plötzlich eine dramatische Entwicklung anbahnt, unerwartet treu und aktiv helfen.
Beurteilungstext
Der Krimi, dessen Charakter am Anfang der Lektüre überhaupt noch nicht klar wird, entwickelt sich spannend geschrieben und logisch aufgebaut mit zunehmender Geschwindigkeit. Anfangs geht es nur darum, dass Stella mit ihren 14 Jahren wieder Fuß im Leben fassen kann. An den Unfall und die Woche davor kann sie sich überhaupt nicht erinnern. Ihr Vater und die Familienfreundin sind auch der Meinung, es sei besser, sich mit dem neuen Leben als mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Der Psychologe, der Stella im Krankenhaus behandelte, schenkte ihr aber ein Tagebuch, in das sie alle Gedankensplitter, die ihr im Laufe der Zeit wieder einfallen, eintragen sollte. Und in den unterschiedlichsten Situationen fallen ihr nach und nach Bruchstücke ein, die aber - und das ist jetzt Teil des Krimis - erst am Ende zusammen genommen einen Sinn ergeben und die ganze tragische Geschichte in ein neues Licht tauchen.
Das erste, was Stella in ihrem neuen Heim geschenkt wird, sind eine Gitarre und eine kleine Katze. Beide sind wesentliche Stützen für das Aufrichten aus der Amnesie und Depression, zudem auch Anknüpfungspunkte in ihrer neuen Klasse. Die Gruftie-Freundin geht hemmungslos mit ihr um, sie kennt kein Erbarmen, Stella auf ihre Verluste anzusprechen und ihr den Ansporn zu geben, sich mit dem Unfall näher zu beschäftigen. Ihr gemeinsamer Freund, der Schwarm einer Gruppe von typisch 14-Jährigen aus der Klasse, nimmt die Aufklärung dann konkret in die Hand.
Zum Schluss treffen alle Versuche der Aufklärung zusammen und zerstören das Gerücht, Stellas Mutter hätte einen Selbstmord begangen. Die Aufklärung ist aber Krimi gerecht überraschend und Herz klopfend dramatisch mit einer Rettung in buchstäblich letzter Sekunde.
Der Krimi ist meiner Meinung nach nur Aufhänger und für sich genommen spannend, das Eigentliche aber ist das Innenleben des 14-jährigen Mädchens mit der alterstypischen Neigung zur Hysterie, die aber z.B. von dem Vater viel eher so gesehen wird, als dass Stella Anlass dazu böte. Darüber steht sie dennoch keineswegs, sondern sie sieht sich gezwungen, sich in einer neuen Umgebung mit neuen Leuten auseinander setzen zu müssen, was sie eigentlich gar nicht will und deswegen das gesamte Leben auf der Insel ablehnt. Erst als sie erfährt, dass sie wirkliche Freunde gewonnen hat - und die Chance sieht, dass auch ihr Vater hier neue Freunde gewinnt - fühlt sie sich heimisch. Und erst damit ist sie aus dem undurchdringlichen Trauerblock befreit.