Schicksalsgefährten
- Autor*in
- Morpurgo, Michael
- ISBN
- 978-3-551-58137-2
- Übersetzer*in
- Fritz, Klaus
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Place, Francois
- Seitenanzahl
- 188
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Joey, Alberts Pferd, wird bei Kriegsbeginn ans Militär verkauft. Es wird Zeuge der grausamen Kämpfe, sieht viele Pferde und Menschen sterben und findet doch inmitten all der Trostlosigkeit auch Wärme, Hoffnung und Mitmenschlichkeit, sei es von französischer, englischer oder auch deutscher Seite. Aber Joey will nur zurück nach England, zurück zu seinem beschaulichen Leben auf dem Bauernhof und zurück zu Albert.
Beurteilungstext
Der Erste Weltkrieg ist das zentrale Thema des Buches. Das Kriegsgeschehen wird hier sachlich und ohne Verharmlosung geschildert. Erzählt wird über den Krieg ganz und gar aus der Perspektive des "Ich-Erzählers" Joey, einem Pferd. Meiner Meinung nach gelingt Morpurgo die Umsetzung dieses literarisch gewagten Tricks. Auch wenn ein gewisser Widerspruch darin besteht, dass Joey uns seine Geschichte erzählt, aber zum Kummer seines "Herrn" nicht sprechen kann. Die Menschen, die in dem Buch auftauchen, werden nicht auf Grund ihrer Nationalität beurteilt und bewertet, sondern eher danach, ob sie gut zu Joey und seinen Pferde-Kameraden sind und sich um sie kümmern, sie pflegen und sich für sie einsetzen. Mitten im Krieg gibt es Menschen, Engländer, Franzosen und Deutsche, die sich für Joey einsetzen und denen er es letztlich verdankt, dass er nach dem Krieg zurückkehren kann. Es wird aber auch deutlich gesagt, dass Joey sehr viel Glück hatte und dass es den anderen Pferden erheblich übler ergangen ist. Das Buch ist sehr präzise bei der Beschreibung des Krieges und bleibt dabei objektiv. Es wird einfach und schlicht, fast nüchtern, von den vielen Opfern des Krieges erzählt, was Anteilnahme und ein tiefes Mitgefühl auslöst. Die in Aquarelltechnik gemalten Illustrationen von François Place bereichern das Buch noch einmal. Sie sind traditionell gemalt, fast etwas altertümlich und erzeugen dadurch eine ganz spezielle Atmosphäre. Die Bilder spiegeln die Situationen und Erlebnisse wider und drücken, durch die Körperhaltung der Menschen und Tiere, die Gefühle aus. Trotz dass die Geschichte für Joey und Albert ein glückliches Ende nimmt, stimmt einen das Buch nachdenklich und traurig.
as Buch eignet sich besonders gut als Klassenlektüre oder zum Vorlesen, wenn es darum geht, den Ersten Weltkrieg mit Kindern zu besprechen. Es ist aber auch sehr geeignet, Schicksalsgemeinschaften zwischen Menschen oder zwischen Menschen und Tieren zu thematisieren.