Scheiß Liebe
- Autor*in
- Brinx, Thomas
- ISBN
- 978-3-551-35991-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 288
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 7,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die dreizehnjährige Lene findet heraus, dass ihr Vater sich in eine Kollegin verliebt hat. Obwohl sie sich sehr bemüht, die Eltern wieder zusammen zu führen, muss sie schließlich erkennen, dass jeder seinen eigenen Weg gehen muss. Trost bietet ihr ein Schwein, das ihre Schwester vor dem Schlachter gerettet hat und das nun ihr Haustier ist.
Beurteilungstext
"Scheiß Liebe" erschien 2009 als broschiertes Buch im Thienemann-Verlag; nun bringt Carlsen die Taschenbuchausgabe heraus. Das Autorenpaar Thomas Brinx und Anja Kömmerling hat schon etliche Bücher vom Bilderbuch bis zum Jugendbuch gemeinsam verfasst. Im heiteren Schreibstil servieren sie ernsthafte Probleme, geben ihren Personen differenzierte Charakterzüge und entwickeln realistische Familiengeschichten.
Dass Liebe zu Problemen führen kann, erlebt die dreizehnjährige Lene hautnah: sie entdeckt, dass ihr Vater sich in eine Mitarbeiterin verliebt hat. Das Familienleben, bisher in gefestigten Bahnen verlaufend, gerät aus dem Ruder, als der Vater die für alle verbindliche Verabredung zum gemeinsamen Abendessen um 19 Uhr nicht einhält. Erst als die Mutter diese Regel wieder einführt, nachdem der Vater die Familie verlassen hat, gewinnen alle wieder Boden unter den Füßen. Veränderungen können sich entwickeln, die Zeit der Wut und Verzweiflung weicht den Ideen für einen Neuanfang. Aber nicht nur der Vater erlebt eine schwierige Liebe; auch Lenes ältere Schwester fühlt sich zu einem jungen, düster wirkenden Mann hingezogen, der ständig provoziert, depressiv und zerstörerisch wirkt - ein ungünstiger Einfluss für ein junges Mädchen. Die kleine Lene hat es nicht leicht; sie versucht mit allen Mitteln, die Familie zusammen zu halten, Brücken zu bauen zwischen den Familienmitgliedern. Sie zeigt der Mutter Perspektiven für die Zukunft auf und findet Halt bei einem Freund aus Kindertagen, mit dem sie sich online austauschen kann. Dem Autorenteam gelingt es hervorragend durch die Ich-Erzählung, Lenes Gefühle und ihre Sicht der Zusammenhänge nachvollziehbar darzustellen. Gerade weil Lene für alle Verständnis hat, kann der Leser sich in alle Beteiligten und ihre Gedanken hineinversetzen.
Überwiegend Mädchen werden diese Erzählung mit Spannung verfolgen. Jugendliche, die erleben, dass ihre Eltern sich trennen, weil ein Partner sich neu verliebt, können sich besonders verstanden fühlen.
Lenes Vater beweist trotz Gründung einer neuen Familie, dass er im Notfall seinen Kinder beisteht, eine große Beruhigung. Eine empfehlenswerte Lektüre auch und gerade als Taschenbuch!