Scheine Sonne scheine

Autor*in
Bühler, ErnstRitschard, Charlotte
ISBN
978-3-7725-2178-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
333
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Lyrik
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Kinderverse und Gedichte aus dem Wunderland der Sprache für Schule, Kindergarten und Elternhaus (Untertitel)

Beurteilungstext

Die Herausgeber betonen gleich im Buchtitel, dass es sich bei ihrer Sammlung um "Kinderverse und Gedichte aus dem Wunderland der Sprache" handelt, die sie vornehmlich für "Schule, Kindergarten und Elternhaus" zusammengetragen haben.
Einer der Herausgeber, der Kinderverse-Sammler Ernst Bühler, selbst lange Jahre Lehrer, hat sich mit dem Zusammentragen von Gereimten, Gedichten und Sprüchen nicht nur aus literarischen Gesichtspunkten befasst. Sein Hauptaugenmerk galt vor allem, wie durch das Befassen mit der gereimten Sprache das eigene Sprachempfinden vertieft werden kann, was er als Lehrer in seiner Schule immer wieder überprüft und unter Beweis gestellt hat. Er zitiert im Vorwort Bertold Brecht mit seinem Ausspruch, dass man auf Kinderverse als Poesie nicht verzichten könne, "weil sie keine Luxuspoesie, sondern eine Gebrauchspoesie sei". Einige in Schweizerdeutsch gehaltene Verse weisen auf die Herkunft der Sammlung hin.
Die Herausgeber haben diese Sammlung von Kinderversen und Gedichten in einzelne Kapitel unterteilt, die mit Überschriften wie "Himmel und Erde", "Tageslauf", "Jahreslauf", "Pflanzen", "Tiere", "Arbeit und Technik" und auch "Besinnliches Leben" versehen sind. Bewusst wurde der Text der Verse vom jeweiligen Verfasser getrennt und damit die Auswahl vom Inhalt, nicht vom Dichter her bestimmt. Wer wissen möchte, von wem ein bestimmtes Gedicht stammt, findet nur im Anhang entsprechende Informationen.
Für den Gebrauch in Kindergarten und Grundschule sind vor allem diejenigen Verse neben ihrem lustig erscheinenden Inhalt didaktisch einsetzbar, die zu einzelnen Vokalen, wie z.B. A und O, gereimt sind. Das bedeutet, dass der im Text vorangestellte Buchstabe die nachfolgenden Worte des Verses bestimmt, wie etwa für den Buchstaben E im Kurzvers "Esel essen Nesseln nicht, Nesseln essen Esel nicht" veranschaulicht; damit wird auf unterhaltsame Weise ein Gefühl für Sprache vermittelt.
Außer diesen fast als Spielereien mit der Sprache anzusehenden Versen enthält der Band zahlreiche Gedichte, bei denen es dem Verfasser um ein ernstes Anliegen ging. Wenn man das Quellenverzeichnis am Schluss des Bandes aufschlägt, dann findet man u.a. Namen wie Achim von Arnim und Hans Magnus Enzensberger mit ihren Sammlungen, und beim Verzeichnis der alphabetisch geordneten Gedichtsanfänge stehen neben zahlreichen unbekannten und ungenannten Verseschmiede auch so bekannte Verfasser wie Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz, Wilhelm Busch auf der einen Seite und Namen wie Ludwig Uhland, Conrad Ferdinand Meyer und Matthias Claudius auf der anderen.
Diese Bandbreite zeigt, dass für ein Kind neben dem durch die Sprache ausgedrückten Spielerischen auch das Besinnliche prägend für den weiteren Umgang mit der Sprache sein kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von rvn.
Veröffentlicht am 01.01.2010