Schau mal, wer da tanzt. Ein bunter Tiertanz von Tiermüttern und Kindern in verschiedenen Sprachen und in festem Muster – zum Entdecken und Benennen
- Autor*in
- Ortiz, Estrella
- ISBN
- 978-3-922825-98-2
- Übersetzer*in
- Layer, IlseSchimel, LawrenceAndrzewski, Marcianita Furlanetto
- Ori. Sprache
- Diverse
- Illustrator*in
- Valdivia, Paloma
- Seitenanzahl
- 22
- Verlag
- Edition Orient
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2020
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Teaser
Ein bunter Tiertanz von Tiermüttern und Kindern in verschiedenen Sprachen und in festem Muster – zum Entdecken und Benennen.
Beurteilungstext
Die Henne tanzt mit ihrem Küken, die Ziege mit dem Zicklein, die Taube mit dem Täubchen und Frau Sau mit dem Ferkel. So kommen noch etliche andere Tierpaare hinzu, immer eine Mutter und das Kind und sie alle tun dasselbe: Sie tanzen, tanzen im Kreis. Das einfache Muster wird auf jeder Doppelseite wiederholt. Diese werden immer gleich formuliert, es gibt eine einfache sprachliche Struktur „Es dreht sich, es dreht sich im Tanz ...“ und dann die Benennung der Tanzenden. Auf der Folgeseite wird daran mit dem Tierpaar sprachlich verkürzt angeschlossen und dann geht es wieder von vorn los. Der Text wird neben der deutschen Version auch in englischer, spanischer und portugiesischer Sprache angeboten. Alle Übersetzungen nehmen dabei den sprachspielerischen Duktus auf.
Bildnerisch sind die Seiten einfach gestaltet. Vor leicht schraffiert strukturiertem gelbem Hintergrund ohne Szenendetails sind die beiden Tiere zu sehen, jeweils die Mutter und das Kind. Diese sind in einfachen, reduzierten und typisierten Formen gehalten. Die Farbgebung der abstrahierten und schablonenhaft zusammengesetzten Tierkörper ist unnatürlich und stark plakativ in schwarz, weiß, rot, blau, rosa und gelb gehalten. Speedlines deuten die Bewegungen der Tiere an. So entsteht ein komischer Tanz, den die Tiere etwas ungelenk andeuten.
Die starke Reduzierung auf die Dyade Mutter und Kind ist sicherlich nicht untypisch, kulminiert aber in der Pointe „Wer dreht sich, wer dreht sich mit dir? Die, die dich am allerliebsten hat!“ Hier ist nun ein menschliches Mädchen und seine Mutter zu sehen. Dass hier die Väter ausgeschlossen bleiben und die tradierte Primärstellung der Mutter für die Kindererziehung einfach reproduziert wird, wirkt angesichts sich vervielfältigender Familienkonstellationen und Geschlechtsrollenentwürfe anachronistisch. Ansonsten ist das Bilderbuch interessant gestaltet, aufgrund dieser Einschränkung aber nur mit leichten Einschränkungen empfehlenswert.