Schattenkinder – Im Zentrum der Macht

Autor*in
Haddix, Peterson
ISBN
978-3-423-70984-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
245
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Trey ist ein drittes und damit illegales Kind. Die Bevölkerungspolizei und die neue Regierung trachten ihm und allen übrigen Drittkindern nach dem Leben. Als Treys Freunde schließlich in ihre Fänge geraten, muss er sich seinen größten Ängsten stellen und ins Zentrum der Macht eindringen, um sie zu retten.

Beurteilungstext

Der fünfte Band der Reihe „Schattenkinder“ überzeugt einmal mehr durch seine spannende und prägnante Erzählweise.
Die Autorin entführt ihre Leser auch diesmal in eine utopische, jedoch sehr realistisch gezeichnete, düstere Welt, in der Drittgeborene verfolgt und ermordet werden. Sie zeigt in eindrucksvoller Weise die Schatten eines totalitären Regimes und beweist damit einen hohen Aktualitätsbezug. Der Roman fordert ein fortgeschrittenes Lesealter, da er zum einen Brutalität und Gewalt offen darstellt und zum anderen kognitive Leistungen von seinen Rezipienten fordert. Der Leser muss die zugrunde liegende Utopie nachvollziehen können, zum anderen aber auch den Realitätsbezug mit seiner Anklage an ein totalitäres Regime verinnerlichen. Somit ist der Roman auch für erwachsene Leser ein spannender Genuss.
Der Roman besteht aus 35 kurzen Kapiteln, die fast durchgängig offen enden, so dass die Spannung beim Lesen stetig ansteigt. Die Autorin bedient sich einer leicht verständlichen Sprache. Der hohe Grad an intellektuellem Gehalt des Inhalts wird durch die Verwendung einiger lateinischer Worte unterstrichen, die jedoch übersetzt werden. Der Protagonist Trey selbst verwendet diese Begriffe und tritt als sehr gelehrter Junge auf, dessen Leben bisher nur in Büchern stattgefunden hat, da er sich nicht aus seinem Versteck trauen konnte. Die auktoriale Erzählweise und die durch Kursivdruck hervorgehobenen ausführlichen Gedankengänge des Protagonisten erlauben die Identifikation mit der Figur, die der Lebenswelt heutiger Jugendlichen auf den ersten Blick weit entrückt scheint. Hungersnot, Einsamkeit und Todesangst bestimmen Treys Wirklichkeit als Drittkind. Bringt der Leser hierfür genügend Einfühlungsvermögen mit und ist er zudem in der Lage, die Aussage des Romans auf seine Welt zu transferieren, bietet ihm der Thriller eine Fülle an aktuellen Themen, wie die Auseinandersetzung mit der eigenen Angst, den Beweis von Mut und Treue, Freundschaft, sowie auch Korruption und Gewalt. Somit schlägt die Autorin eindrucksvoll die Brücke zwischen einem utopischen Thriller und der Lebenswirklichkeit heutiger Jugendlichen.
Obwohl es sich hier um den 5. Band der Reihe Schattenkinder handelt, kann dieser auch eigenständig gelesen werden. Das Lesen der vorhergehenden Bände ist aber sehr empfehlenswert, da hierdurch eine stärkere Identifikation mit den Protagonisten erreicht werden kann und das Verständnis für die Romanwelt aufgebaut wird.
Auch das Ende des Romans bleibt offen und lässt somit darauf schließen, dass weitere Bände erscheinen werden, die mit Spannung erwarten werden dürfen.

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Diese Rezension wurde verfasst von SZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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