Sayuri

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Teaser

Der spannende Roman taucht in die Mythenwelt eines imaginären ostasiatischen Landes ein. Mutige Jugendliche, die sich gegen den Kaiser und die von ihm angeordnete Rationierung des Wasser erheben, werden gejagt, in die Wüste verbannt, zur Arbeit in einer Mine versklavt. Wird das Kräutermädchen SAYURI verfolgt, weil ihre magischen Kräfte das Versiegen der kaiserlichen Quelle bewirken? Warum stellt sich der junge Thronfilger KIYOSHI an die Seite dieser Rebellen?

Beurteilungstext

Der Stoff des Romans weist Realistisches und Fantastisches auf und integriert die Landschaft und Historie aus einem fernen Kulturkreis. Erzählerich eindrucksvoll dargestellt werden:
- der von sozialen Gegensätzen geprägte Alltag in der alten Kaiserstadt
- das entbehrungsreiche Leben in der Wüste
- die Abhängigkeit der Menschen von Naturgewalten und ihr Glaube an übernatürliche Kräfte.
Der hohe Wert des Wassers wird dabei in vielen mit Magie angereicherten Episoden immer wieder betont. Auch die Einbandgestaltung symbolisiert diesen Gedanken. Auf märchenhafte Weise vermenschlicht, greifen fantastische Tiere - Irrlichter, Zentauren, neunschwänzige Wildkatzen, riesige Greifvögel, grausame Echsen - in das abenteuerliche fiktionale Geschehen ein.
Die linear ablaufende “reale Handlung” konzentriert sich spannungsgeladen auf den kaiserlichen Regenten MIRO, den Thronfolger KIYOSHI und das Mädchen SAYURI, die ein Familiengeheimnis miteinander verbindet, das sich erst am Ende des Romans offenbart. Die Gestaltung innerer und äußerer Konflikte der Hauptfiguren ist gut gelungen. Sie erschließen sich vor allem aus Dialogen zwischen den Figuren, so dass sich der Leser zum Mitdenken und zur Parteinahme aufgefordert fühlt. Zu Helden stilisiert sind u.a. die Geschwister MILAN und MARJE, weil sie sich mutig an die Spitze der Rebellion stellen, ihre Gesundheit und ihr Leben dafür geben. Sie folgen der Maxime:” Versuche alles, um deine Träume wahr werden zu lassen.” (S. 107)
Besonders interessant im Hinblick auf Sinnsuche im Leben ist die Figur des Kiyoshi, der die “Quelle des Wissens” finden will und den die Liebe zu dem Mädchen Marje verändert. Diese Liebesgeschichte endet zwar tragisch, aber im Epilog gibt die Autorin einen optimistischen Ausblick, denn Kiyoshi gelangt zu der Erkenntnis: Seine Taten sollten niemals von Hass und Rache bestimmt sein wie die seines eigenen Vaters, der diese Spirale von Not und Gewalt in Gang gesetzt hat. “...Ich kann weitermachen. Ich muss es nur wollen.”
Die in eine märchenhafte Vergangenheit projizierte Botschaft des Romans - Habe Mut und gehe deinen Weg - können sich auch schon jüngere Leser selstständig ershließen.