Sasja und das Reich jenseits des Meeres

Autor*in
Nilsson, Frida
ISBN
978-3-423-62738-2
Übersetzer*in
Buchinger, Friederike
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Kuhlmann, Torben
Seitenanzahl
491
Verlag
dtv
Gattung
FantastikTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Sasja Mutter ist schwer an Krebs erkrankt, und die Ärzte sagen, der Tumor könne nicht entfernt werden. Sasja ist außer sich, und als eines Tages die Mutter verschwunden ist, ist er sich sicher: Der Tod muss sie entführt haben. Er macht sich mit dem Ruderboot des Nachbarn auf übers Meer, und lernt im Reich des Todes Menschen kennen, findet Freunde, findet am Ende auch seine Mutter.

Beurteilungstext

Das Buch ist auf der einen Seite ein klassischer fantastischer Abenteuerroman: Sasja lernt andere Kinder kennen, und gemeinsam mit ihnen übersteht er viele gefährliche und schwierige Situationen. Es ist eine Initiationsreise, die ihn reifen lässt. Die Autorin erschafft eine wunderbare Welt, die Irritationen bei der Begegnung mit den fantastischen Wesen und Elementen auslöst. Das Reich des Todes ist eine Insel, auf der drei Völker leben: die Hildin, die ein bisschen wie Schweine aussehen, die Spartaner, aufrecht gehende hundeartige Wesen, und die Harpyren, die, wie ihr Name andeutet, an Greifvögel erinnern. Die drei Völker sind verfeindet, aber der Tod braucht sie alle, wenn die Verstorbenen durch das ganze Reich in sein Haus gebracht werden. Und sie alle lieben den Tod, denn er hat sie erschaffen: Der Tod öffnet die Körper der Verstorbenen und zieht ein neues Wesen aus ihnen hervor. Dann zeigt sich, was sie sind: Hildin, Spartaner oder Harpyrer.
Sasja trifft auf einen jungen Hildin, der sofort bereit ist, ihn zu begleiten, obwohl er weiß, dass alle Bewohner des Reichs diesen Jungen "von der anderen Seite" finden und daran hindern wollen, den Tod aufzusuchen. Der junge Hildin ist der Sohn von dem Kapitän des Schiffes, mit dem der Tod die Verstorbenen holt, also der Sohn des wichtigsten und mächtigsten Hildin. Und dann treffen die beiden Weggefährten noch auf die Prinzessin von Sparta, die sich ihnen anschließt. Zuletzt gesellt sich der Sohn der Herrscherin von Harpyrien zu ihnen. Alle drei Herrscherkinder setzen sich gegen ihre Eltern durch, unterstützt von einzelnen Erwachsenen, die alte Regeln nicht unwidersprochen hinnehmen wollen. So setzen die drei Kinder des Reiches des Todes gemeinsam mit dem Jungen aus der anderen Welt ein Zeichen.
Die andere Ebene des Buches ist die Auseinandersetzung mit Tod und Trauer, mit Liebe und Geborgenheit.
Beide Ebenen werden von der Autorin zu einer wunderbaren Erzählung verwoben und verschlungen, die spannend, auch lustig, anrührend und befreiend ist. Das wunderbar entwickelte Ende des Buches soll hier nicht verraten werden: Weder sollte man vor dem Lesen wissen, ob es Sasja gelingt, seine Mutter mit nach Hause zu bringen, noch, was für ein Wesen der Tod ist. Zu viele Überraschungen werden sonst nicht wirksam entfaltet. Nur so viel: Das Ende ist tröstlich und sehr, sehr unerwartet.
Die Handlung ist in eine nicht weiter beschriebene und auch nicht wirklich historisch einzuordnende Umgebung gesetzt: Irgendwo in Skandinavien, irgendwo am Meer, in einer ländlichen Umgebung, vermutlich ungefähr heute findet die Geschichte um einen altersmäßig nicht genau eingeordneten Jungen statt, vielleicht ist er zehn, vielleicht etwas älter.
Die Illustrationen von Torben Kuhlmann sind wunderschöne Vignetten, schwarz-weiße detailreiche Zeichnungen, die jedem Kapitel vorangestellt sind, und eine doppelseitige Karte des Reiches. Die farbige Umschlagillustration, ebenfalls von Torben Kuhlmann, ist ebenso zart, genau und detailreich.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 27.02.2021

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