Sarahs Gesicht

Autor*in
Burgess, Melvin
ISBN
Übersetzer*in
Brandt, Heike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,40 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sarah wil unbedingt berühmt werden. Als der Popstar Jonathon Heat sich für sie interessiert, glaubt sie ihrem Ziel ganz nahe zu sein. Er beschenkt sie reich und lässt sie ausbilden. Bei den versprochenen Medienauftritten jedoch kommt sie zu kurz. Als sie sein Gesicht sieht, wie es einmal vor den vielen Operationen war, ist sie erstaunt, wie ähnlich es dem ihren ist...

Beurteilungstext

Wer ist Sarah wirklich? Gibt es das Mädchen oder auch die junge Frau noch oder hat sie sich selbsti n eine Figur mit verschiedenen Gesichtern und Charakteren hinein manöfriet aus der Sucht heraus, berühmt zu werden.
Berühmt wird man nicht unbedingt, weil man etwas außerordentliches leistet. Das sieht man an Sarah deutlich. Sie hat eigentlich nichts geleistet, nur sich selbst großen Schaden zugefügt. Und es war niemand da, sie aufzuhalten und vor sich selbst zu schützen.
Die Anzeichen für psychotisches Verhalten waren schon früh da. Sarah verkleidete sich nicht nur gern, sondern schlüpfte für mehrere Tage komplett in andere Figuren. Ihre Mutter ließ sie gewähren, setzte keine Grenzen, hatte eher Anst vor ihrem Kind. Die Freundin fand einige Figuren, in die Sarah zeitweilig schlüpfte, sehr sympatisch und freundete sich mit ihnen an. Sie setzte ihrer Feundin gleichfalls keine Grenzen. Einzig ihr Freund Mark versuchte es ab und an. Zugleich war er jedoch zu verliebt und voll Angst Sarah zu verlieren, als dass er hätte in seinen Forderungen konsquenter sein können.
Nachdem zu Beginn Sarahs Entwicklung beschrieben wird, spielt der Hauptteil auf Gut Landheim, wo Sarah mehr oder weniger freiwillig festgehalten wurde. Es wird beschrieben, wie Heat sie manipuliert und kontrolliert. Er verspricht ihr gemeinsame Auftritte vor der Presse, probt entsprechend mit ihr und dann steht jedoch nur er im Rampenlicht. Das wirkt sich auf Sarahs Psyche aus. Sie geht nicht mehr ohne Maske, schläft sogar damit, identifiziert sich immer stärker mit Heat.
Zum einen wird Sarah als kraftvolle Persönlichkeit dargestellt, zum anderen muss man sich immer wieder fagen, ob sie überhaupt eine Persönlichkeit war, wenn sie ihre Identität für Ruhm hergeben wollte. Der Autor lässt Sarah Verfolgungspsychosen von einem gespensterähnlichen Wesen bekommen, ungefähr zu der Zeit, als ihr klar zu werden scheint, dass Heat ihr Gesicht will und sonst nichts.
Sarah wird als multiple Persönlichkeit beschrieben. Einerseits kennt sie sich im Haus gut aus, andererseits will sie die Kellerräume heimlich erkunden. Die eine Sarah scheint von der anderen nichts zu wissen. Alle, die von Sarah berichten, beschreiben sie so verschieden und doch überzeugend. Sie ist wirklich das ideale Opfer für einen so teuflischen Plan, sich ihr Gesicht zu nehmen.
Welchen Beitrag leisten Medien in ihrer Masse und Intensität? Gleich zu Beginn wird gesagt, dass Sarahs Geschichte durch die Medien zum Allgemeingut geworden ist. Das wird auch in Sendungen wie “Superstar” als erstrebenswertes Ziel dargstellt. Da wird deutlich, wie wichtig es ist, junge Persönlichkeiten zu stärken und in der Lebenserwartung angemessenen Relationen zu haben.
Gab es Sarah und Heat wirklich? Diese Frage stellt sich beim Lesen des Buches. Aber eigentlich ist das nicht wichtig. Es gibt solche oder ähnliche Sarahs und Heats reichlich. Dieses Buch kann ein Gegenstück dazu sein, so schockierend und spannend es ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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