Samira - Königin der roten Zelte (I)
- Autor*in
- Cesco, de
- ISBN
- 978-3-401-05363-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 264
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Kurz nach dem Abitur und ihrem 18. Geburtstag reist Samira aus Brüssel in die Heimat ihres Vaters - Algerien. Sie will ihre Großeltern suchen, die sie noch nie gesehen hat. Sie findet weit mehr, als sie erwartet hat: ein Land, dessen Faszination sie in seinen Bann zieht.
Beurteilungstext
Sehr eindrucksvoll und einfühlsam schildert Federica de Cesco in ihre dreiteiligen Romanreihe, die bereits 1988 zum ersten Mal erschienen ist, die Erfahrungen, die Samira im Land ihrer Vorväter macht.
Samira ist die Tochter einer Belgierin und eines Algeriers, eines Tuareg aus dem Nomadenvolk. An ihrem 18. Geburtstag entdeckt sie Briefe, die ihre Mutter an den verstorbenen Ehemann schreibt und sie stellt sich plötzlich Fragen: Wer war der Mann, den ihre Mutter so intensiv liebte, dass sie ihn immer noch um sich spürt? Wird sie selbst je zu einer derartig tiefen Empfindung bereit sein? Und was ist das für ein Land, in dem sie zwar geboren wurde, über das sie aber kaum etwas weiß?
Samira beschließt nach Algerien zu fahren und die Eltern ihres Vaters zu suchen. Diese Entscheidung ist ein Wendepunkt in ihrem Leben: In den endlosen Weiten der Wüste findet sie nicht nur die Liebe ihres Lebens, sondern auch ein Volk, das unermüdlich gegen seinen eigenen Untergang kämpft. Sie beschließt, in Algerien zu bleiben und Atara zu helfen, einer jungen Frau, die von ihrem algerischen Ehemann misshandelt und verstoßen wurde. Deren Selbstvertrauen und Lebenswille ist ebenso geschwächt wie der ihres stolzen Volkes. Die Regierung Algeriens, die mehr und mehr unter arabischem Einfluss steht, verfolgt die letzten Nomaden und versucht sie "zu integrieren".
Viele Stimmen kommen in diesem Roman zu Wort, die Autorin bemüht sich konsequent um eine differenzierte Darstellung der politischen und sozialen Situation, ohne dabei ihre eigene tolerante "Botschaft" aus den Augen zu verlieren. Dem Leser wird Einblick in eine unbekannte Welt gewährt, in der Traditionsbewusstsein und gesellschaftlicher Fortschritt nicht immer im Einklang sind. Die Lebenswelt der Wüstenbewohner sowie die vielen Ausflüge von Samira und ihrem Freund Adon werden jedoch teilweise derart geheimnisvoll und mystisch dargestellt, dass es beinahe an die Grenzen des Kitsch stößt. Der Band ist unabgeschlossen, die Fortsetzung trägt den Titel: "Samira - Erbin der Ihaggaren". Hilfreich wäre allerdings ein Hinweis im Klappentext, in welcher Reihenfolge die Bücher gelesen werden sollten.