Samira Königin der roten Zelte
- Autor*in
- Cesco, de
- ISBN
- 978-3-401-05363-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 264
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Samira fährt nach dem Abi nach Tamanrasset ins südliche Algerien. Sie will ihre Großeltern kennen lernen sowie die Kultur der Tuareg. Ihre Mutter ist Belgierin und ihr Vater , der früh starb, war ein Kind der Wüste. Sie kommt in ein Land voller Widersprüche und lernt nicht nur die Wüste lieben.
Beurteilungstext
Seine Wurzeln zu erkunden in einem fremden Land mit einer fremden Kultur ist immer eine Herausforderung, die nicht ohne Probleme abläuft. Samira muss in Algerien erkennen, dass das Leben und die Kultur der Tuareg stark gefährdet ist, da sie ihr Nomadenleben aufgeben sollen und in festen Häusern wohnen sollen. Doch erst einmal zeigt ihr Adon die Schönheiten und die Einsamkeit der Wüste. Die Autorin schildert sehr eindrucksvoll, oft allerdings auch hart an der Grenze des Kitsches, die Stimmungen der Landschaft und das Leben der Menschen. Die Protagonistin verliebt sich in den etwas aufsässigen Adon, der den Weg, den sein Onkel für ihn vorgesehen hat nicht gehen will. Er will sich nicht abfinden mit der Veränderung des Lebens der Tuareg, weiß aber auch keinen richtigen Weg aus der Krise. Eigentlich sollte der Besuch in Algerien nur 10 Tage dauern, doch das Schicksal von Atara, der Schwester Adons, die an der Männermacht zerbrochen ist und nun zu Samira Vertrauen geschöpft hat, veranlassen Samira ihren Aufenthalt zu verlängern.
Ein wenig unglaubwürdig ist es schon, wie die Protagonistin sich in der arabischen Welt alleine als Frau verhält und problemlos alle Schwierigkeiten meistert als wäre es Nichts. Allen Regeln und Vorschriften zum Trotz, ignoriert sie geradezu jegliche religiösen und moralischen Normen ihres Gastlandes. Mit dem Ton der immer klugen und vor allem es besser wissenden Europäerin ergreift sie sowohl Partei gegen die (europäischen) Touristen, sowie gegen die algerischen Araber. Sicher kann man ihr oft in ihrem Urteil folgen, nur: ein wenig Tuaregblut in den Adern ersetzt nicht die Erfahrungen die man sammelt, wenn man in dem Land lebt und da sollten manche gepflegten Vorurteile der Autorin etwas vorsichtiger verwendet werden.