Samira - Königin der roten Zelte

Autor*in
Cesco, de
ISBN
978-3-401-05363-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
264
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2006
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Samira, die Tochter einer Belgierin und eines Algeriers reist nach dem Abitur in die Sahara, um die Verwandten ihres verstorbenen Vaters kennenzulernen. Schon bald fühlt sie sich verbunden mit ihren Vorfahren, den Tuareg, die ihr traditionelles Nomadenleben unter der muslimischen Regierung nicht aufre4chterhalten kann. Sie verliebt sich in den eigenwilligen und einfühlsamen Adon, der sie mit der faszinierenden Wüstenwelt vertraut macht.

Beurteilungstext

Schon Titel und Titelbild machen neugierig auf eine uns völlig fremde Welt. Dem Leser erschließen sich die kulturellen Unterschiede Europas und Afrikas durch die aus einer Mischehe stammende Samira. Ohne zu dramatisieren werden mehrere Problemfelder in die Handlung eingebettet: auf der einen Seite eine alleinerziehende Mutter, die auf tragische Weise ihren Ehemann verloren hat und die junge erwachsene Tochter, die ihre Identität sucht. Auf der anderen Seite die Problematik eines uralten afrikanischen Stammes, der sein traditionelles Nomadentum aufgeben muss, einerseits wegen der technischen Entwicklung, andererseits wegen einer totalitären islamischen Regierung, die von der Sprache über die Religion bis zur Lebensweise alles diktiert. Damit zusammenhängend trifft die Tuareg-Mädchen die Problematik der Zwangsehe, meist im Jugendalter schon Kinder zu bekommen und ansonsten rechtlos zu sein. Mit diesen Missständen sieht sich die Ich-Erzählerin konfrontiert und gleichzeitig erlebt sie die Faszination, die von ihren Vorfahren ausgeht, ihre Feinfühligkeit, Warmherzigkeit und ihr enormes Wissen.
Der jugendliche Leser lernt in dieser Geschichte durch ausführliche, bildhafte Beschreibung eine Landschaft kennen, die sich jeder ganz anders vorgestellt hat. Ebenso wird ihm ein völlig neues Bild von einem Volk vermittelt, das die meisten Europäer wohl als primitiv bezeichnen würden. So kann das Buch zu Verständnis, Toleranz gegenüber anderen Kulturen, sowie zum Abbau von Vorurteilen beitragen. Trotzdem liest es sich leicht, spannend und es bleibt die Geschichte eines jungen Mädchens, das sich in dieser fremden Welt verliebt, und daher eine Entscheidung für ihr Leben treffen muss. Das Buch macht neugierig auf die beiden weiteren Bände, die vermutlich die Geschichte weitererzählen.

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Diese Rezension wurde verfasst von BW-BB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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