Sami und der Wunsch nach Freiheit

Autor*in
Schami, Rafik
ISBN
978-3-407-74964-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Waechter, Philip
Seitenanzahl
326
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Scharif und Sami: zwei Freunde in Syrien am Vorabend des Krieges. Wie weit werden sie für ihre Freiheit gehen?

Beurteilungstext

Eine Kindheit in Damaskus. Alles könnte für die beiden Freunde Sami und Scharif normal sein. Sie rebellieren gegen die Lehrer, verlieben sich das erste Mal, träumen von der Zukunft. Doch ihre Kindheit in den Gassen von Damaskus geht immer wieder in den skrupellosen Machenschaften und blutigen Verbrechen des syrischen Regimes unter. Wie eine immer enger werdende Schlinge drückt die Diktatur selbst den einfachsten Familien die Luft ab. Und so formiert sich eine Rebellion, die das Land ins Chaos stürzen und Millionen von Menschen heimatlos machen wird: unter ihnen auch Sami und Scharif.
Rafik Schami, dessen Werke vielfach ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, zieht seine Leser*innen in den Bann und beweist eindrücklich, welche Kraft Geschichten innewohnt. Kapitelweise reiht er kurze Episoden, die eigentlich nur vom Alltag berichten und trotzdem tief berühren, aneinander und nimmt die Leser*innen mit in das Syrien vor dem Krieg. Ungeschönt und schmerzlich faszinierend erscheinen die Charaktere und ihre Schicksale ganz nah: der Postbote Elias, Onkel Burhan, die schöne Josephine und natürlich Scharif und Sami. Die Sehnsucht der Protagonisten nach Freiheit wird mit jedem Kapitel deutlicher, bis sich alle Spannung in der Rebellion entlädt, die Rafik Schami schon in der Widmung des Buches andeutet: „Für die tapferen Kinder von Daraa, die im Frühjahr 2011 rebellierten, um den Erwachsenen zu helfen, aufrecht zu gehen.“ So zeichnet Schami starke, selbstbewusste und mutige junge Menschen, die gegen das System aufstehen.
Das Besondere an Rafik Schamis Erzählung ist hierbei, dass der Autor nicht aus seiner eigenen Erfahrung schöpft. Vielmehr lässt er einen der Protagonisten, Scharif, selbst zu Wort kommen. Er traf ihn nach dessen Flucht in Deutschland und ließ sich von seinem Schicksal berichten. Der Kommentar des Autors zur Entstehung des Buches rahmt dabei die aus der Ich-Perspektive Scharifs erzählten Kapitel. Durch Rückblenden, Vorausschauen und eine direkte Ansprache des Autors und letztlich auch der Leser*innen erscheinen die Ereignisse hierbei ganz nah und authentisch, sodass der Eindruck erweckt wird, man sitze neben Rafik Schami und Scharif und lauschte ihrem Gespräch, das immer wieder an den spannendsten Stellen unterbrochen wird: „Aber davon erzähle ich dir ein anderes Mal...“ (Seite 148)
Erneut gelingt Rafik Schami eine tief berührende und eindrucksvolle Erzählung, die auch nach dem Lesen der letzten Seite nicht loslässt. Sehr empfehlenswert: sowohl als Schullektüre als auch für das individuelle Lesen.

Anneliese Feilcke

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von anre; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 30.05.2019

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