Sabotage

Schlagwörter

• Arbeitswelt
• Zukunft

Teaser

Und weiter geht’s für Luke Harding, das Forensikerwunderkind der Zukunft. Diesmal geht es, wie der Titel schon andeutet, um augenscheinliche Sabotage: Wird es ihm gelingen, die rätselhaften Vorfälle um den Stadionbau im verslumten Landessüden aufzuklären? Dass sein Privatleben ebenfalls immer komplizierter wird, hilft schon einmal nicht besonders…

Beurteilungstext

Sie sind solides Kunsthandwerk, die Romane um Luke Harding: Sauber konstruierte Kriminalfälle und stimmige Charaktere machen die Reihe angenehm lesbar, wenn auch ein wenig glanzlos.

Was diesen Roman ein wenig über seine Vorgänger erhebt, ist die allmähliche Problematisierung der in den Vorgängern fast verstörend wertneutral skizzierten dystopischen Zukunftswelt. Sie wird gemächlich weiter ausgebaut, zum paradoxen Wohlstandsgefälle (verslumtes Südengland, prosperierender Norden) und der eigentümlich orwellianische Familienpolitik tritt diesmal eine Thematisierung der technokratischen Hybris der nach wie vor nebulösen Herrschaftsschicht. Diese erweist sich hier auch erstmals nicht als so unbestechlich leidenschaftslos, wie sie glauben machen lässt – Luke scheint sich (natürlich aus Liebe zur unter den geltenden Bedingungen unerreichbaren Jade) vom Erfüllungsgehilfen zum, wenn auch zaghaften, Subversiven zu wandeln.
Damit liegt die eigentliche Spannung nicht im episodischen Whodunnit, sondern in der Entwicklung des großen Ganzen, jedenfalls wenn Malcolm Rose der Versuchung widersteht, seine Liebesgeschichte mit sozialem Sprengpotential in die Seifenoper abgleiten zu lassen.