Running Girl
- Autor*in
- Mason, Simon
- ISBN
- 978-3-499-21830-9
- Übersetzer*in
- Singelmann, Karsten
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 462
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- Taschenbuch
- Ort
- Reinbek bei Hamburg
- Jahr
- 2019
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Teaser
Angeblich war Chloe Dow joggen, wie so oft, doch an diesem Freitagabend ist sie nicht nach Hause zurückgekehrt. Erst drei Tage später wird die Leiche der 15-Jährigen im Pike Pond, einem Teich im Niemandsland im Osten von London, gefunden. Die Polizei verhaftet Alexander, einen Mitschüler an der Marsh Academy, der mit ihr befreundet war, muss ihn jedoch wieder laufen lassen. Inzwischen zieht der 16-jährige Garvie Smith seine eigenen Schlüsse - und die unterscheiden sich ganz erheblich von denen des Polizeiinspektors Singh.
Beurteilungstext
Die 15-jährige Chloe ist nicht nach Hause gekommen, ihre Mutter und der Stiefvater machen sich Sorgen, telefonieren mit ihrem Freundeskreis, rufen schließlich die Polizei. Ihre Leiche wird drei Tage später gefunden und nun läuft die Suche nach ihrem Mörder auf Hochtouren. Der junge Inspektor Raminder Singh befragt die Nachbarn, die Mitschüler, die Lehrer, doch es gibt kaum Hinweise. Chloe war das hübscheste Mädchen an der Marsh Academy, aber nicht unbedingt beliebt, denn sie wusste um ihren Sonderstatus und wollte hoch hinaus. Singh geht auch den Gerüchten nach, doch kommt kaum weiter. Außerdem nervt ihn der Mitschüler Garvie Smith, der sich ungebeten in die Untersuchung einmischt.
Trotz des titelgebenden "Running Girl" ist Garvie Smith die Hauptperson, ein typischer 16-Jähriger, der seine alleinerziehende Mutter zwar liebt, aber ihr nicht gehorcht, statt dessen mit seinen Freunden abhängt, und dem die Schule, den Sportunterricht mal ausgenommen, völlig egal ist. Die Freunde jedoch braucht er jetzt um so dringender, denn sie sind immer bereit, sich gegenseitig zu unterstützen um gemeinsam bestehen zu können. Und da ist auch noch sein Onkel Len, der Gerichtsmediziner, dessen Computer Garvie knackt, um an die Untersuchungsergebnisse zu kommen, und Abdul, der marokkanische Taxifahrer, der ihn jederzeit an jeden gewünschten Ort bringt. Und das Rätsel um Chloes Tod will er unbedingt lösen.
Der junge indische Inspektor Singh verbittet sich jegliche Einmischung, was Garvie natürlich ignoriert. Er kannte Chloe und ihre Gewohnheiten, mit seinem eidetischen Gedächtnis und seiner Begabung komplexe Zusammenhänge zu begreifen ist er dem zielstrebig und systematisch arbeitenden Inspektor um einiges voraus. Doch er geht auch Risiken ein, deren Ausmaße er nicht absehen kann. So dass sie letztendlich doch aufeinander angewisen sind, sonst hätte auch Garvie wohl nicht überlebt.
Der Autor lässt im Leser sowohl eine lebhafte Vorstellung des Schauplatzes, des ländlichen Vorortes mit seiner vor allem aus Einwandererfamilien bestehenden Bevölkerung, entstehen wie auch die der Hauptpersonen. Vor allem aber des zwar anstrengenden, jedoch hochbegabten Garvie - auf seiner Weg von der Unbedachtheit zur Erfahrung -, den man (auch als erwachsener Leser) gern noch besser kennenlernen möchte. Zum Glück ist ein zweiter Band in Vorbereitung.