Rübezahl. Der Herr des Riesengebirges
- Autor*in
- Jooß, Erich
- ISBN
- 978-3-8251-7812-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Briswalter, Maren
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Urachhaus
- Gattung
- Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2015
- Preis
- 15,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die klassische Sage neu erzählt und mit wunderschönen Bildern versehen - so kann sie Kindern nahegebracht werden; durch Vorlesen, aber auch zum Selberlesen in der Grundschulzeit.
Beurteilungstext
Das Buch setzt auf Bewährtes: Der Verlag Urachhaus bringt einen sehr erfahrenen Bilderbuchautor, Erich Jooß mit einer sehr erfahrenen Illustratorin, Maren Briswalter, zusammen. Der 1946 geborene Jooß hat zahlreiche biblische Geschichten, Legenden, aber auch Märchen zu Bilderbuchtexten verarbeitet und wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Volkacher Taler. Briswalter, Jahrgang 1961 hat auch schon viel Erfahrung mit dem Illustrieren traditioneller Geschichten; von Märchen (etwa Hauffs "Das kalte Herz") und Sagen ("Der Rattenfänger von Hameln"). Nun haben sich beide zum zweiten Mal zusammengetan und ein sehr schönes, aber auch konventionelles Bilderbuch geschaffen.
Jooß gestaltet die Sagenfigur als einen verspielten Geist, der Freude daran hat, den Menschen einen Schabernack zu spielen, der sie aber dafür auch fürstlich belohnt, wenn sie arm und hilfsbedürftig sind. So wird dem Glashändler das von Rübezahl zerdöpperte Glas dadurch ersetzt, dass Rübezahl sich in einen Esel verwandelt, den der Händler an einen Müller verkauft, der Rübezahl schon mehrfach geärgert hatte. Damit wird er zum Sympathieträger, zur Identifikationsfigur und es fehlt das Grausame und auch das Unheimliche, das diese Sagenfigur in manch anderer Darstellung hat.
Dies wird durch die zumeist hellen und freundlichen Bilder Briswalters unterstützt, die das Erzählte begleiten und veranschaulichen. Briswalter setzt das Geschehen in eine "alte Welt" zwischen Mittelalter und beginnende Moderne. Dabei ist das Riesengebirge eine wunderschöne Kulisse, liebevoll sind die Häuser und deren Innenwelt gestaltet.
Schön, kann man sagen, dass hier einmal wieder die Rübezahlsage in Erinnerung gerufen wird und einem breiteren Publikum als schönes Bilderbuch zugänglich ist. Ein klein wenig würde ich mir aber doch wünschen, dass das für Sagen so typische Spiel zwischen fantastischen Elementen einer Geisterwelt und dem Ansatz realistischer Erklärung auf einer Subebene hier in Text und Bild eine stärkere Beachtung gefunden hätten.
Christoph Jantzen, AJuM Hamburg