Ruben

Autor*in
Morgenroth, Kate
ISBN
978-3-7941-8040-0
Übersetzer*in
Krutz-Arnold, Cornelia
Ori. Sprache
amerikanischen Engli
Illustrator*in
Seitenanzahl
358
Verlag
Gattung
Krimi
Ort
Düsseldorf
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ruben wird zeuge des mordes an seinem vater. Er braucht jahre voller bitterer erfahrung und rückschlägen, bis er den wahren schuldigen entdeckt.

Beurteilungstext

I.
Ruben ist 15, als er erlebt, wie sein vater, ein drogendealer, ermordet wird. Aber danach landet er nicht ganz unten, sondern ganz oben: es stellt sich im verlaufe der ermittlungen heraus, dass seine mutter die leitende staatsanwältin der us-großstadt ist. Sie nimmt ihren sohn, den der vater ihr im alter von drei monaten entführt hatte, auf. Ruben befindet sich im paradies.

15 jahre nicht-kennen haben keinen einfluss auf das leben der beiden. Es gibt keine probleme, keine auseinandersetzungen, keine gewöhnungsschwierigkeiten, nichts von den problemen, die eltern mit ihren 15-jährigen kindern haben, die sie 15 jahre lang täglich erlebten.

II.
Ruben steht in der neuen schule im ruf, kontakte zur unterwelt zu haben. Er gibt dem drängen eines mitschülers nach, ihn zu einem dealer zu führen. Er tut es widerwillig und so trifft es ihn doppelt stark, als dieser junge an einer überdosis stirbt. Der freund seiner mutter bringt ihn dazu, sich beim dealen - was er zuvor nie betrieb - erwischen zu lasssen, weil seine mutter sich als MAYOR (Wieso kann die übersetzerin nicht schreiben: bürgermeisterin?) beworben hat und seine verwicklung in den drogenfall publik geworden ist. Der fall wird für eine schlammschlacht gegen die mutter benutzt. Um seiner mutter die wahlchancen nicht zu nehmen, willigt er in den deal ein und wird zu fünf jahren haft verurteilt.

Die us-justiz kommt mir hier wie ein perverses schauspiel vor. Keinem geht es um eine wirkliche aufklärung des falles, keiner stellt die verwicklung der mutter in frage, keiner stellt in frage, zu welchem preis die mutter unbedingt karriere machen will. Harry, der freund der mutter, verspricht, dass das urteil nach der wahl wieder aufgehoben wird.

III.
Ruben sitzt im gefängnis. Schnell stellt er fest, dass Harry ihn betrogen hat. Dieses gefängnis ist die reine hölle. Nur weil Ruben im boxclub war, steht er seinen mann und entdeckt, dass es noch etwas anderes gibt: er will seiner mutter beweisen, dass er doch etwas kann und lernt wie der teufel für die zulassung zum jura-studium. Das angebot eines journalisten, doch noch die wahrheit zu veröffentlichen, schlägt er aus.

Wildwest ist in dem gefängnis wieder auferstanden. Selbstjustiz und das recht des stärkeren sind alltag.

IV.
Ruben wird entlassen und zusammen mit dem journalisten und dessen schwester versucht er heraus zu bekommen, was eigentlich mit ihm gespielt wurde. Sie werden fündig und setzen Harry unter druck: er erzählt Rubens mutter die wahrheit - und dreht den spieß um. Jetzt sieht Ruben nur eine chance und spielt seinen letzten trumpf aus: er kennt den mörder seines vaters und der erzählt ihm dinge, die Harry zerstören.
Ruben bekommt durch die veröffentlichung seines falles seinen studienplatz. Das verhältnis zur mutter wird nicht mehr gekittet.

Fazit.
Eine spannende justizgeschichte, die aber so fest in der us-rechtsprechung und gesellschaft verankert ist, dass man sie nicht auf unsere verhältnisse übertragen kann. Dazwischen liegen welten. Dennoch ist sie lesenswert und zeigt, dass man den kampf nie aufgeben darf, wenn man ungerecht beurteilt wurde. Aber es bleibt ein unbehagen, weil es nicht eigentlich um recht oder unrecht geht, sondern darum, wer der stärkere ist. Und der starke gewinnt. In den usa.


Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von cjh0.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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